Im Namen der Königin

Schlagwörter

• Abenteuer
• Freundschaft
• Religion

Teaser

Maiken Nielsen, Im Namen der Königin. Rowohlt, 378 S., 12,95 (ab 13)
Eine Reise, ein vergangener langer Krieg, die Suche nach der wahren Religion Freundschaft, Liebe, Glück und Elend - um all das geht es in diesem historischen Roman. Er spielt ein paar Jahre nach Ende des dreißigjährigen Krieges zwischen Rügen und Stockholm.

Beurteilungstext

Bei einem Zweikampf verliert die vierzehnjährige Kristina ihr Gedächtnis. Marit und David, fast Kinder noch, sind allein auf dem Weg nach Stockholm. Voller schauriger Erinnerungen ziehen sie durch den Winterwald. Dann gibt den kleinen Dieb Flink, neun Jahre alt und einem katholischen Waisenhaus entflohen. Die vier stoßen aufeinander und werden Freunde. Kristina weiß nicht wer sie ist, aber sie kann fechten, schwimmen, ist redegewandt und selbstbewusst. David ist Jude, seine Familie musste die Heimat verlassen und folgte einer Kompanie Soldaten durch das Land. Irgendwann war David allein. Er erkennt in Kristina die Tochter eines berühmten Offiziers, eines Schweden. Marit musste mit ansehen, wie ihre Mutter in einem Dorf als Hexe verbrannt wurde. Als die vier nach wilden Abenteuern fast Stockholm erreicht haben, stößt Rahim dazu, ein gebildeter junger Moslem. Er hat ein wichtiges Paket für die junge Königin.
Eine zauberhaft witzige und turbulente Reisegeschichte. Die vier jungen Menschen sind so tapfer, so traurig und so ungemein lebenstüchtig. Sie schlagen sich durch, sie haben ein Ziel. Jeder für sich. Für Kristina ist es schwierig, sie weiß nicht wirklich, was sie bedrängt. Sie fühlt nur, dass sie einen wichtigen Auftrag hat, dass irgendwo Gefahr lauert, Dass da etwas mit der Königin und Stockholm ist.
Leser lernen Menschen kennen, die den langen Krieg überlebt haben. Sie wollen Frieden. Aber es gibt Gruppen, für die die liberalen Ideen der Königin bedrohlich sind. Wenn jeder glauben kann, was er will, wenn Bauern Rechte haben sollen, der Adel auf Vorrechte verzichten sollte, änderte sich für manche zu viel. Die Sache mit den Religionen ist auch für den Moslem Rahim verwirrend, Er will keiner Religion mehr angehören und suchen und studieren. Zunächst will er sich Konfuzius widmen. Gedanken und Ideen werden transportiert durch Beobachtungen und Gespräche. Kristina mit der Gedächtnislücke ist eine hartnäckige Fragerin. Ihr Verstand ist frei von allen Konventionen. Sie muss die Welt verstehen lernen, ganz neu. Mit Kristina erleben Leser die Reise und schauen bald mit ihr irritiert und ungläubig auf diese erschreckende Welt. Und mit ihr und den Freunden erlebt der Leser ein glückliches Ende. Die Lektüre lenkt über das Erleben historischer Zeit zur eigenen Gegenwart. Kämpfe um Macht und /oder Religion prägen auch unsere Zeit.