Im Meer schwimmen Krikodile

Schlagwörter

• Familie
• Flucht
• Kulturen

Teaser

Enaiat flieht aus Afghanistan nach Italien. Sein Ziel ist es, ein besseres Leben zu finden.

Beurteilungstext

Fabio Geda beschreibt die Flucht von Enaiatollah Akbari, der damals zehnjährige wird von seiner Mutter alleine gelassen nachdem er ihr drei Versprechen gegeben hat. Niemals Drogen nehmen, Waffen benutzen und stehlen. Die ersten beiden Versprechen sind einhaltbar, aber das Letzte ist schwierig, wenn man alleine ist und nichts als die Kleider die man anhat besitzt. Und obwohl die Situationen manchmal aussichtslos erscheinen, schafft Enaia es tatsächlich in Sicherheit zu entkommen. Die Strapazen und Unwegsamkeiten sind realistisch nacherzählt und lebhaft geschildert, das der Leser sich in die unterschiedlichen Situationen hinein versetzen kann. Er leidet mit dem Protagonisten, freut sich mit ihm, hofft für ihn. Und bei all dem was gelingt oder auch nicht gelingt ist man immer wieder erstaunt, dass es keine Zeiten gibt in denen Enaia jammert oder sich gehen lässt. Er hat sein Ziel vor Augen und es gibt Rückschläge ja, aber solange er lebt geht es weiter und es gibt immer jemanden, der Unterstützung anbietet. Und trotzdem steht die Frage im Raum, wie viele schaffen es nicht, wie viele lassen ihr Leben bei dieser gefährlichen Aktion. Ein aufrüttelndes Buch, das zum Nachdenken anregt und die Frage des Umgangs mit Flüchtlingen in unserem Land aufwirft