Im Land der Kaffeeblüten

Autor*in
Antoni, Laura
ISBN
978-3-522-20160-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
397
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2012
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im Jahr 2011 finden zwei 17-jährige Schülerinnen bei einer Projektarbeit Erstaunliches über die Vergangenheit ihrer Familien heraus, die eng mit Guatemala, dem Kaffee (Anbau und Handel) und den Mayas verbunden ist. Im Mittelpunkt stehen ihre beiden Ururgrossmütter als junge Frauen.

Beurteilungstext

Dieser Roman ist anspruchsvoll, von der Länge und dem Inhalt her, dafür aber ungemein interessant, mitreißend und auch informativ. Anspruchsvoll sind schon die verschiedenen Erzählebenen, sowohl die Zeit als auch die Orte betreffend. Die beiden Zeitebenen sind 1902 und 2011, die Kapitelüberschriften geben jeweils an, in welcher man sich gerade befindet. Die verschiedenen Erzähl-Orte sind Bremen und mehrere Plätze in Guatemala, wobei eine schwarz-weiße Vignette am Anfang eines jeden Kapitels auf den Ort hinweist (eine Blüte für Bremen, ein Vogel für Guatemala); ebenso wechselt der Roman zwischen den Erlebnissen Elises und ihrer Familie und der Geschichte von Margarete, der ""Kaffeeprinzessin"". Während die Ereignisse von Bremen im Jahr 2011 von jungen LeserInnen jederzeit gut nachvollziehbar sind (Schule, Freundschaft, Familie, Berufsfindung), verlangen die Geschehnisse von 1902 doch eine Menge Wissen bzw. Erklärungen. Für heute schwer verständlich, für damals aber normal ist z. B. die Unmöglichkeit einer Heirat zwischen der Tochter eines deutschen Kaffeeplantagenbesitzers und einem Indio. Noch schwieriger - und nirgends direkt ausgesprochen - war die Situation eines gut bürgerlichen Bremer Kaufmanns, der homosexuell ist. Über die Kultur der Mayas und die Geschichte Guatemalas kann man einiges erfahren, doch viel mehr als (nachlesbare) Tatsachen wird dem Leser bewusst gemacht, dass Forscher und Archäologen oft - aus bestem Wissen und Gewissen - Kulturgut fremder Völker nach Europa gebracht und somit eigentlich gestohlen haben. Auch von der Sprache her ist der Roman der Altersgruppe 14 plus angemessen. Eine Karte Guatemalas und ein Glossar zu schwierigen Begriffen und einigen spanischen Ausdrücken schließen das Buch ab.
Ein Roman, der älteren Jugendlichen und Erwachsenen zu empfehlen ist.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von UH.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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