Im Labyrinth der Lügen

Autor*in
Krause, Ute
ISBN
978-3-570-17292-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
287
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die bekannte Bilder- und Kinderbuchautorin Ute Krause legt mit “Im Labyrinth der Lügen” ein Jugendbuch vor, das als spannender und informativer Wenderoman für Jugendliche als Lektüre wärmstens empfohlen werden kann!

Beurteilungstext

Der Handlungsort ist Ost-Berlin (Hauptstadt der DDR), die Handlungszeit umfasst 2 Jahre (von 1987-1989) und die Figurenkonstellation ist interessant und überschaubar mit dem 12-jährigen Paul als Mittelpunkt, der gleichaltrigen Milena, genannt Millie, sowie Pauls Oma und Onkel Henri, dazu gesellen sich noch einige markante Nebenfiguren.

Der Leser erfährt durch die Lektüre einiges über den DDR-Schulbetrieb (z.B. Fahnenappell, Staatsbürgerkunde), das Leben im Alltag ( etwa wohnen, essen, heizen), eine Menge über die Stasi, auch vieles über das Pergamonmuseum, vor allem über das Ischtartor, etwas über das Theater am Schiffbauerdamm und über das Interhotel Metropol nahe der Friedrichstraße. Topographisch nachvollziehbar ist die Handlung durch entsprechende, doppelseitige Karten zu Beginn und am Ende des Buches, zudem informiert über DDR-Typisches ein sinnvolles vierseitiges Glossar.

Alle wichtigen Figuren des Romans bewegen sich in einem Labyrinth der Lügen, weil sie zumeist nur Gutes für die anderen Protagonisten wollen und wegen der Stasi mit der Gefahr des Abhörens bzw. des Verratens mit dem Aussprechen der Wahrheit jene eher gefährden würden. Manifest wird die Arbeit der Stasi, indem Pauls Eltern mit diesem vor 2 Jahren über Ungarn per Flugzeug und mit falschen Pässen in den Westen fliehen wollten, dies aber aufflog, Paul in ein Kinderheim gesteckt wurde und die Eltern inhaftiert wurden, dann aber von der Bundesrepublik freigekauft werden.

Allmählich wird dem Leser wie auch Paul klar, dass Onkel Henri deshalb auch sein Archäologie-Studium beenden musste und mit viel Glück einen Nachtwächterposten im Pergamonmuseum bekam und dass die Oma, der es nach einem halben Jahr gelingt, Pauls Aufenthalt in einem Kinderheim ausfindig zu machen und ihn zu sich zu holen, als Toilettenfrau im Interhotel Metropol arbeiten muss, wobei sie immerhin Westgeld als Trinkgeld bekommt.

Pauls Mitschülerin Millie lebt bei ihrem Vater, der als Oberbeleuchter am Theater (und als IM für die Stasi) arbeitet. Ihre Mutter ist Kubanerin und hat die Familie vor Jahren verlassen, weil sie das Leben in der DDR nicht mehr ausgehalten hat.

Man kann sich vorstellen, dass bei solcher Konstellation die Atmosphäre des DDR-Lebens informativ beschrieben wird, zumal hier geschickt eine Agententhriller-Handlung eingewoben ist, die endlich zu einem glücklichen Ende führt und abschließend in den Mauerfall mündet.

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Diese Rezension wurde verfasst von ks.
Veröffentlicht am 01.10.2016

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