Im Dunkel der Nacht
- Autor*in
- Rosand, Romy
- ISBN
- 978-3-940307-17-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 126
- Ort
- Oldenburg
- Jahr
- 2010
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 9,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Stella und ihre beiden Freunde wollen Einbrecher, die Stella in der Villa ihrer Oma beobachtete, stellen und kommen dabei einem Kunsträuber der Oberklasse auf die Spur. Der Großvater Stellas handelte auch mit Diebesgut, starb aber, ebenso wie sein Nachfolger, bevor der Velázquez verkauft werden konnte. Beide verfügten über Geheimfächer, die von Stella und ihren Freunden gefunden werden, nicht aber das Bild enthalten. Sie kombinieren, und bei einem weiteren Einbruch kann die Polizei zuschlagen.
Beurteilungstext
Der Grundgedanke des kleinen Krimis ist ebenso interessant wie unwahrscheinlich: wann käme ein Velázquez heute noch in den Handel? Dass die Polizei hier schnell zuschlüge, ist logisch. Dass das aber in so kleinem, fast privatem Rahmen geschähe ist ebenso unwahrscheinlich wie die gesamte Handlung. Tumbe Einbrecher werden von den 13-Jährigen überrascht und angezeigt, der Drahtzieher entkommt zwar unerkannt, taucht aber an den Tatorten selbst auf und erkundet nächtens Haus und Garten. Ein Hehler solchen Formats handelte anders.
Auch die Sprache der Autorin benötigte dringend einer Korrektur, redundante Beschreibungen, gestelzte Dialoge und kaum glaubhafte Verläufe (ein Einbrecher stolpert über einen Balken, liegt am Boden und kann von den Kindern gefesselt und der Polizei übergeben werden - als ob man in solchen Situationen nicht schnell wieder auf den Beinen wäre) hemmen die Leselust gewaltig. Erst in der zweiten Hälfte sind diese Mängel behoben, die Handlung wird dynamisch, in sich glaubhaft und findet auch das richtige Ende: der gedungene Einbrecher wird gefasst und der Auftraggeber entschwindet unerkannt IM DUNKEL DER NACHT. Selbst das Milieu wird hier richtig benannt: alle Beteiligten kennen sich und standen zu Lebzeiten der Händler in Verbindung. Nur durch den Tod beider konnte das Geschäft nicht abgeschlossen und sollte nachgebessert werden.
Die fragwürdige Moral aller Krimis bringt die Autorin durch die Person des Oberpolizisten ins Spiel: Kinder sollen nichts riskieren und Heldendetektive spielen, sondern die Polizei benachrichtigen. Das tun sie dann ja auch. Wenn sie aber nicht selbst vorher ermittelt hätten, wäre der Krimi nicht aufgegangen - wie bei jedem Krimi.
Etwas unangenehm stößt mir dann noch auf, dass die Hehler nicht wirklich als solche bezeichnet werden (sie sind beide Verwandte der Heldin) und tragen zudem noch einen jüdischen Namen - Gedankenlosigkeit oder Absicht?