Ihr kriegt mich nicht

Schlagwörter

• Familie
• Geografie
• Ungleichheit

Teaser

Mik ist 12 Jahre alt und hat mit vielem zu kämpfen: alkoholabhängiger Vater, wenig zu Essen, launischer und heimlich krimineller Bruder und das Jugendamt, das beschließt, in Pflegefamilien sei Mik besser aufgehoben. Gegen Widerstände findet er schließlich sein Zuhause und setzt durch, dass er dort bleiben darf.

Beurteilungstext

Mik braucht nicht viel, um glücklich zu sein. Es reicht schon, wenn sein Vater mal nicht betrunken ist, sein Bruder zu Hause ist und gut gelaunt. Diese Bedingungen treffen leider nicht oft gleichzeitig ein. Kein Geld im Haus, kein Mensch zu Hause, der Kühlschrank leer - Hunger und Frust erträgt er mit der Flexibilität eines von besseren Zeiten träumenden Kindes. Aus einer schrecklichen Pflegefamilie, in der zum Hundepfleger degradiert wird, reißt er aus und zieht schließlich aus der Großstadt Oslo aufs Dorf zu seiner Tante Lena. Dort fühlt er sich zum ersten Mal in seinem Leben geborgen und zufrieden. Er geht in die Dorfschule, findet Freunde und fühlt sich zu Hause. Er freundet sich mit den schrulligen alten Nachbars-Zwillingsbrüdern an und lernt von ihnen das Eisangeln. Von Lena, der Schwester seines Vaters, erfährt er mehr über seine Familie und entwickelt ein Verständnis dafür, wie Menschen von ihrer Geschichte geprägt werden.

Als das Jugendamt ihn wieder von Lena trennen will, ist er zum Äußersten entschlossen, um sein neues Heim behalten zu können und gerät in Lebensgefahr.

Das frech grinsende Jungengesicht auf dem Cover spiegelt den Erzählton wider: Auch in der größten Verzweiflung, wenn ihm das Wasser bis zum Hals steht, bewahrt Mik einen kühlen Kopf, und sein Galgenhumor geht ihm nie ganz verloren.

Eine anrührende Geschichte über alles, was keineswegs selbstverständlich ist im Leben. Mikael Engström ist mit “Ihr kriegt mich nicht” nach seinen großen Erfolgen “Brando” und “Steppo” wieder ein großer Wurf gelungen.