Ida B und ihre Pläne
- Autor*in
- Hannigan, Katherine
- ISBN
- 978-3-570-21846-4
- Übersetzer*in
- Schöffmann-Davidov, Eva
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 188
- Verlag
- Omnibus
- Gattung
- Taschenbuch
- Ort
- München
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 5,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ida B lebt in einem Paradies. Sie spricht mit den Bäumen der Farm und bekommt Ratschläge von ihnen, der Bach
redet mit ihr beim Spiel. Ihr Hund Rufus begleitet sie bei ihren verrückten Streifzügen. Als sie zehn Jahre alt ist ,
wird ihre Mutter sehr krank. Ida B ist nun auf sich allein gestellt. Trauer, Wut, Trotz, Rückzug beherrschen sie. Nach
einer freudlosen einsamen Zeit schafft ihr verkrampftes Herz den Sprung zurück ins Leben.
Beurteilungstext
Ida B schildert ihr Erwachsenwerden. Zunächst erlebt der Leser ein verträumtes, immer fröhliches Kind in einer heilen Welt zusammen mit ihren Eltern. Mit 5 Jahren erlebt sie die entscheidende Konfrontation außerhalb des behüteten Elternhauses: Sie kommt in die Schule, und ihre Lehrerin nennt sie Ida statt Ida B. - da ist es für Ida aus mit der Schule, sie weigert sich einfach, hinzugehen. Nach 3 Tagen Schulbesuch darf Ida B. daheim von
ihrer Mutter unterrichtet werden - für die nächsten 4 Jahre.
Als die Mutter schwer erkrankt, muß Ida B. doch zur Schule gehen. Sie muß erfahren, daß für sie daheim wenig Zeit übrig bleibt. Ein Teil der Farm mit einigen ihrer geliebten Apfelbäume muß verkauft werden.
Um das alles zu ertragen, schmiedet Ida B ihren Plan: eine neue Ida B will sie sein, mit einem neuen Herzen. Sie will
alles um sich herum nicht mehr mögen, Mami,Daddy, die Lehrerin, die Mitschülerinnen. Ganz behutsam kann ihre Lehrerin ihr neues hartes Herz erweichen. Ida B findet zu sich zurück. Der Prozess des Reifens des verstockten Mädels ist hervorragend und sehr gut nachvollziehbar entwickelt.
Das Cover zeigt die übermütige fünfjährige Ida B in einem Apfelbaum. Man könnte meinen, diese Erzählung ist für
die Kleinen geschrieben. Doch mit der Erkrankung der Mutter werden Kinder angesprochen, die vielleicht selbst
vom Schicksal bereits schwer geprüft wurden. Die Bildchen zu Beginn der Kapitel zeigen einen Apfelbaumast mit
Vögeln, Schlange, Schmetterling, zu unterschiedlichen Jahreszeiten und leider ohne direkten Bezug zum Text.
Zunächst scheint die Emanzipation des Kindes ein Thema dieses Buches zu sein, das falsch verstanden wird: Idas selbständige Entscheidung, nicht mehr zur Schule zu gehen, wird von allen Erwachsenen offenbar toleriert und unterstützt. Dies ist nicht nur jenseits jeglicher Realität in dieser sonst sehr wirklichkeitsnahen Geschichte, es sollte Kinder auch nicht als einfache Lösung präsentiert werden. Es bedarf keines hohen pädagogischen Anspruchs, um diese vermeintliche Lösung zu verurteilen.
Seit dem Moment der Krankheit von Idas Mutter aber wandelt sich diese Geschichte zu einem intelligenten, einfühlsamen und verständnisvollen Kinderbuch, das durchaus zu empfehlen ist.