Ich wünsche mir

Schlagwörter

• Gefühle
• Kindheit
• Komik/Humor

Teaser

Ein Geschenk ist eine feine Sache – im besten Fall von Herzen. Aber was los es aus? Und was ist das Ziel dabei? Hier wird dem Moment des Auspackens viel Aufmerksamkeit gewidmet.

Beurteilungstext

Ein Mädchen bekommt ein Geschenk. Erst sind da Begeisterung, Faszination und Dankbarkeit, dann geht das Auspacken los. Schicht für Schicht wird das Paket kleiner, doch immer wieder tritt eine neue Schicht Einpackpapier zutage. Und irgendwann hat man den Eindruck, es gäbe gar kein Geschenk, zumal das Objekt irgendwie immer wieder als Paket auftritt – egal, wie viele Schichten entfernt werden. Die Faszination und Vorfreude weichen einigem Erstaunen, Frustration – dann aber auch bald wilden Fantasien, was das Geschenk sein könnte. Nun verändert es sich, wird ein – jeweils eingepacktes – Tier, ein Pferd, ein Hund, ein Kissen, eine Treppe, ein Superheldenanzug... Das verborgene Objekt löst ein wahres Feuerwerk der Fantasien aus und das Spiel mit Ihnen integriert das Geschenk, das doch erst einmal nur ein Geschenk bleibt.
Christoph Niemann gelingt es wieder einmal, mit seinen reduzierten, comicartigen Zeichnungen viel kreativen Raum für die eigenen Vorstellungen zu eröffnen. Was erst plakativ scheint – ein Geschenk eben – wird bald zum Spielplatz der eigenen Vorstellungen und Sehnsüchte – und gewinnt damit viel mehr Tiefe, als ein Geschenk selbst haben könnte. Die reduziert-typisierten Zeichnungen verzichten auf Farbe und Bühne, sie finden sich nur auf dem Weißgrund der Seite, nur mit minimaler Staffage versehen und Farbe hat lediglich je das Geschenk. Die dicken Linien und Flächen kennzeichnen eine vereinfachte Darstellung, die dadurch umso pointierter wirkt. Das kleinformatige Bilderbuch kann so viel Spaß machen – und ist gerade zum gemeinsamen Anschauen nachdrücklich zu empfehlen!