Ich war eine Ratte

Autor*in
Pullman, Philip
ISBN
978-3-551-35488-4
Übersetzer*in
Ströhle W./ Stoll, C.
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Glasauer, Willi
Seitenanzahl
173
Verlag
Carlsen
Gattung
Fantastik
Ort
Hamburg
Jahr
2007
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In den gemütlichen Feierabend des kinderlosen Ehepaares Bob und Joan platzt ein ca. 8-9-jähriger Junge, der von sich behauptet, eine Ratte gewesen zu sein. Mit dem ruhigen Leben der Fast-Großeltern ist es von nun an vorbei!

Beurteilungstext

Wer würde nicht staunen über eine derartige Eröffnung?! Doch nach der ersten Überraschung nehmen sich Bob, der Schuster und seine Frau des fremden Jungen an, der ganz offenbar keine Bleibe hat. Manches in seinem Verhalten, etwa die “rättischen” Tischsitten und eine gewisse Weltfremdheit, lassen zwar Fragen aufkommen, doch ansonsten ist ROGER, wie ihn das Ehepaar nennt, ein hübscher, liebenswerter, freundlicher und lernwilliger Junge. Auf einer Informationstour durch Rathaus, Polizei, ein Waisenhaus und ein Krankenhaus versuchen Bob und Joan heraus zu finden, woher Roger kommt, bzw. wohin er gehören könnte: Fehlanzeige! So behalten sie ihn einfach bei sich und schicken ihn in die Schule. Doch dort erleidet Roger Schiffbruch, weil er die Spielregeln nicht kennt. In einer beispiellosen Odyssee gerät der Junge nun in die Fänge des königlichen Hofphilosophen, in die eines betrügerischen Schaubuden-Besitzers, wird befreit und landet in einer jugendlichen Diebesbande, wird mit der Clique bei einem Einbruch erwischt - und flüchtet in die Kanalisation. Dort wird er als “Monster” gefangen und zum Tode verurteilt. Dank Bob, Joan und der schönen Prinzessin Mary Jane kommt er mit dem Leben davon und wird Schuster wie sein glücklicher Pflegevater Bob.
In einem köstlichen Gemisch aus blühender Gruselphantasie, sehr spezifischem englischem Humor und nie verlegener Fabulierkunst erzählt der Autor die absurd-märchenhafte Geschichte um den liebenswert-chaotischen Rattenjungen Roger, dem immer wieder glückliche Zufälle und freundliche Menschen aus der Bredouille helfen. Im Rahmen von Rogers haarsträubenden Abenteuern setzt der Autor gezielt spitzfindige “STIL-Blüten”, etwa in der Darstellung der Machenschaften der Skandalpresse, dem aufgeplusterten Fachjargon des königlichen Hofphilosophen und diverser juristischer und psychologischer “Spezialisten”. Die souverän “auf englisch” gestalteten Vignetten von Willi Glasauer und die originellen Zeitungsausschnitte des “Morgen-Echo” tragen nicht unwesentlich zum Lesevergnügen bei.
Ein unterhaltsamer Lesespaß, empfohlen für junge Leser/innen ab ca. 12, vor allem für jene, die Sinn für Sprachwitz und skurril-schräge Figuren haben.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPKim.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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