Ich war ein Glückskind

Autor*in
Marion, Charles
ISBN
978-3-570-40222-1
Übersetzer*in
Braun, Anne
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
222
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2013
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Es ist der 4. Juli 1939, als die elfjährige Marion mit dem Kindertransport nach London flieht. Sie ist Jüdin und die Vertreibung aus ihrem geliebten Berlin rettet ihr das Leben. Fortan wächst die bei verschiedenen Gastfamilien auf,fasst Fuß in England, heiratet später und bekommt eine Tochter. Jetzt erzählt sie von ihrem ereignisreichen Leben.

Beurteilungstext

Marion Charles bezeichnet sich selbst als Glückskind, konnte sie als jüdisches Mädchen doch den Schrecken des Naziregimes entfliehen. Dass aber auch ihr Leben nicht einfach und von vielen Grauen begleitet war, zeigt dieses Buch.
Marion wuchs glücklich in Berlin bei ihren Eltern auf. Sie fühlte sich stets geliebt und hatte ein gutes Leben. Bis Adolf Hitler an die Macht kommt. Marion ist nun Beschimpfungen ausgesetzt, muss ihre Schule wechseln und darf viele Dinge nicht mehr tun. Als es schließlich immer gefährlicher wird, schicken sie die Eltern, um wenigstens ihr Kind retten zu können, mit einem Kindertransport nach England.
Dort lebt sie fortan bei Pflegefamilien, die nicht immer nur nett zu ihr sind, sondern oft auch lieblos und arrogant. Darüber hinaus muss sie mit dem Kulturschock, ihrem Heimweh und der Ungewissheit über das Schicksal ihrer Familie und Freunde fertig werden. Trotz allem verliert sie nicht ihren Lebensmut, ist besonders fleißig, arbeitet und lernt angestrengt für die Schule. So schafft sie es auch, zu studieren und eine Berufsausbildung zu machen. Sie lebt sich trotz allem so gut ein, dass ihre eigene Tochter sehr überrascht ist, als sie erfährt, dass die Mutter eine deutsche Jüdin ist.
Tagebuchauzüge, Briefe und Kommentare aus heutiger Sicht machen das Buch zu einem einzigartigen historischen Zeugnis einer schrecklichen Zeit und lassen den Leser ungeschönt die Welt des 2. Weltkrieges eintauchen.
Der Leser kann sich dadurch auch besonders gut in Marion hineinversetzten, leidet mit ihr und begreift so das ganze Ausmaß ihres Schicksals.
Interessant und emotional berichtet Marion von ihrer Geschichte, trotz derer sie nie den Mut verloren hat und sich nun als Glückskind sehen kann.

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Diese Rezension wurde verfasst von kg.
Veröffentlicht am 01.01.2010