Ich wär so gern, dachte das Erdmännchen

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Teaser

Das Erdmännchen im Zoo sieht die anderen Tiere und träumt davon, deren Fähigkeiten zu besitzen. Doch eigentlich ist es ein ganz fähiger Bursche - denken jedenfalls die anderen.

Beurteilungstext

Oben auf einem Hügel sitzt das Erdmännchen und betrachtet die anderen Tiere: Den lustigen Schimpansen, der soviel Quatsch macht, den starken Bären und den mächtigen Löwen. Das kleine Erdmännchen wäre gern wie sie, doch plötzlich wird er in seinen Gedanken gestört. Ein Schatten senkt sich auf sein Gehege und mit einem raschen Pfiff dirigiert er die anderen Erdmännchen in die Höhle, bis die vermeintliche Gefahr vorüber ist. Da staunen die anderen Tiere über ihren Nachbarn, der so aufmerksam, schnell und durchsetzungsfähig ist. Trotzdem wäre das Erdmännchen auch weiterhin gern ein Schimpanse.
Diese humorvolle kleine Geschichte führt auf sympathische Weise vor Augen, dass es gar nicht immer die großen und populären Eigenschaften sind, die gebraucht werden. Zwar ist es nett, lustig wie der Schimpanse und stark wie der Bär zu sein, doch dem Erdmännchen nützen seine Fähigkeiten weit mehr - und beeindrucken tun sie die anderen Tiere durchaus. Deshalb ist es aber nicht verboten zu träumen. Das wird mit Nachdruck betont.
In konsequent erzählender Rede, die in ihrer Bruchstückhaftigkeit an den hektischen Habitus tatsächlicher Erdmännchen erinnert, erzählt Werner Holzwarth diese Geschichte aus der Perspektive des Erdmännchens; mit wenigen Worten. Stefanie Jeschke gibt dem die für sie typischen grafischen, leicht collagenartigen Illustrationen bei, die in großen Figuren und unter Auslassung der meisten Details mit Aquarell und Buntstift die Szenerie zum Leben erwecken.
So entsteht ein humorvolles Buch über einen kleinen Helden des Alltags, das in Wort und Bild beeindruckt und sehr zu empfehlen ist.