Ich und die Queen
- Autor*in
- Andreae, Giles
- ISBN
- 978-3-8489-2006-8
- Übersetzer*in
- Birkenstädt, Sophie
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Ross, Tony
- Seitenanzahl
- 96
- Verlag
- Aladin
- Gattung
- –
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2013
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 9,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Eines Tages erhält Freya einen Brief - sie wird zum Tee bei der Queen eingeladen. Doch allen Erwartungen zum Trotz verläuft dieser Tag ganz anders, als das Mädchen ihn sich vorgestellt hat.
Beurteilungstext
Wie es wohl bei der Queen ist? Wie sie wohl ist? Und wie man sich ihr gegenüber verhalten soll? Sicherlich geht es im königlichen Palast von England sehr fein zu - piekfein. Solche Überlegungen und natürlich ganz viel Vorfreude und Aufregung begleiten die kleine Freya zu einem Nachmittag mit der Queen. Als zufällig ausgewählter kindlicher Gast - ein jährliches Ritual der Königin von England - darf sie einen Blick hinter die Kulissen des Hochadels werfen. Und tatsächlich gilt es erst einige Hürden zu überwinden: Strenge Bewacher und endlose Gänge und Zimmer in einem edlen Schloss. Doch die Wohnung der Königin und auch sie selbst entpuppen sich als erstaunlich unprätentiös. Mit Teebeuteln, Bohnen auf Toast, Karaoke im Trainingsanzug und anderen komischen Ereignissen wird nicht nur der Nachmittag zu einem vergnüglichen Ereignis, auch die Queen verwandelt sich mehr und mehr zu einem relativ gewöhnlichen Menschen - von ihrem Status einmal abgesehen - und schließlich sogar zu einer Freundin. Als dann der Nachmittag vorbei ist, ist Freya ganz angefüllt von den Ereignissen, aber die Geschichte findet noch einen Nachklang. Auf einer Parade einige Wochen später entdeckt die Queen Freya unter den Zuschauern und lädt ihren Bruder zu sich in die Kutsche ein. Nun ist klar, dass alles nicht nur oberflächliche Inszenierung, sondern wirkliche Begegnung war.
Herrlich komisch und ganz unverkrampft erzählt Giles Andreae diese witzige Geschichte, die fast zu komisch ist, um ausgedacht zu sein. Über den Wahrheitsgehalt kann man zwar sicherlich streiten, doch ist zu vermuten, dass hinter den großen und distanzierten Menschenbildern dieser Welt sicherlich eben solche Charaktere schlummern, die oft ein bisschen schräg und schrullig, aber eben doch ganz und gar menschlich zu oft hinter irgendwelchen Stereotypen und einem steifen Herrschaftsgebahren verschwinden.
Die Authentizität und Glaubwürdigkeit der kleinen Geschichte in diesem bebilderten Kinderbuch wird auch durch Tony Ross' Zeichnungen verstärkt; skizzenhafte wirkende und linienstrukturierte Aquarelle, die zwischen großräumiger Illustration und Vignette changierend die Handlung geschickt ins Visuelle übertragen, dabei aber nicht verpassen, zu pointieren und zu karikieren. Fremd und echt gleichzeitig wirkt die Geschichte so, und sie ist ausdrücklich weiterzuempfehlen.