Ich und die Kanzlerin

Autor*in
Baltscheit, Martin
ISBN
978-3-414-82225-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
128
Verlag
Gattung
Ort
Erlangen
Jahr
2009
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jasmin Behringer ist 14 und steht vor der schwierigen Frage, wo sie ihr Schülerpraktikum absolvieren soll. Mehr aus Zufall denn aus Begeisterung bewirbt sie sich im Bundeskanzleramt und hospitiert, einem einflussreichen Onkel sei Dank, alsbald eine Woche lang im Zentrum der politischen Macht mitten in Berlin. Ihr Berufswunsch fortan: Kanzlerin.

Beurteilungstext

Dass das Interesse der Jugend an Politik so homöopathisch ausgeprägt ist, dass es sich kaum messen lässt, liegt wohl auch an der Distanz zwischen den Lebenswelten im politischen Berlin und dem Schulalltag eines Teenagers. Der Autor, Illustrator und Sprecher Martin Baltscheit will dieses Manko mit seinem neuen Jugendbuch beseitigen und erfindet die aufgeweckte und bodenständige Ich-Erzählerin Jasmin Behringer, die sich auf die Spuren der Kanzlerin begibt und erfährt, dass Politik ein spannendes, interessantes und bisweilen höchst amüsantes Geschäft sein kann.

Jasmin wechselt zwischen naiven Fragen ("Arbeiten hier nur die Besten?"), einer Schwärmerei für den im Pressezentrum arbeitenden Studenten Alwin ("24, so alt sieht er gar nicht aus. Wenn es eine Möglichkeit gäbe, schneller zu altern …") und rasanten Tagträumen ("Hallo Jasmin, Scheich Kelim aus Asfatan kommt zu Besuch, und ich brauche dringend jemanden, der mich vertritt. - Jawohl, Exzellenz, sage ich ernst."). Geschrieben ist der Roman im Stil eines Notizbuches, der sich auch in der Aufmachung des Buchs niederschlägt. In Fußnoten werden die politischen Fachbegriffe aus Tagesschau & Co. kurz und einfach erklärt, als Zugabe gibt es die kleine Abhandlung "Die Königin von Deutschland" aus der Feder von Jasmins achtjährigem Bruder.

Wenn es ein Buch vermag, Interesse für Politik zu wecken, dann dieses. Auf etwas mehr als 100 Seiten verarbeitet Baltscheit seine Erfahrungen eines mehrtägigen Rechercheaufenthalts im Kanzleramt und beschreibt damit reale Handlungen in fiktivem Kleid - ein eleganter Kunstgriff, um den Wert der Demokratie zum Thema zu machen, ohne zu langweilen, und echte Fakten zu vermitteln, ohne zu dozieren.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von hr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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