Ich überlebte. Ein Mädchen auf Schindlers Liste
- Autor*in
- Finder, RenaGreene, Joshua M.
- ISBN
- 978-3-446-27238-5
- Übersetzer*in
- Knetsch, Manuela
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 112
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- BiografieBuch (gebunden)
- Ort
- München/Wien
- Jahr
- 2022
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- FreizeitlektüreKlassenlektüreBücherei
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der Holocaust gehört zu den bzw. ist vielleicht die erschreckendste Gräueltat der Menschheit. Daran zu erinnern ist wichtig und gleichsam schwierig – wie soll und kann das angemessen geschehen? Mit Rena Finder ergreift eine Überlebende das Wort.
Beurteilungstext
Es ist schier unfassbar nachzuvollziehen, was Menschen dazu bewegt hat, ein solches Leid über die Jüd:innen und andere Menschen im ehemaligen Deutschland und in Europa zu bringen. Der Antisemitismus sitzt tief und kann sich in den Jahren der Nazi-Herrschaft ungehindert Bahn brechen. Millionen Menschen werden unschuldig deportiert, interniert und ermordet. Doch es gibt auch Geschichten von Menschlichkeit, Mut und Zuwendung. Oskar Schindler ist einer derjenigen, die Verantwortung übernommen haben. Dabei ist er gerade deshalb so interessant, weil er eine ambivalente Persönlichkeit darstellt. Keinesfalls ist er ein Heiliger, motiviert hat ihn zuerst das Geld, die Vorstellung, mit dem Elend anderer Geschäfte machen zu können. Doch Schindler behält sich offene Augen und er sieht das Unrecht – und zieht seine Schlüsse. Nicht laut, sondern leise und geschickt rettet er über 1000 Menschen über dies schreckliche Zeit. Er bietet ihnen Schutz und Nahrung, bis sie endlich befreit werden.
Rena Finder ist zu dieser Zeit eine Jugendliche und sie gehört zu den „Schindler-Juden“. In diesem Buch erzählt sie ihre Geschichte. Dicht und ohne weitschweifige Ausflüge wird das wachsende Elend, die zunehmende Ausgrenzung bis ins Ghetto und Vernichtungslager berichtet. Weder geht Finder auf die Hintergründe ein, noch verliert sie sich in Details. Es ist ein Bericht konsequent aus ihrer Perspektive. Sie zeigt die Verbrechen, ohne persönlich anzuklagen. Vielmehr stellt sie das positive Beispiel Schindler in den Mittelpunkt und sie appelliert an die Verantwortung ihrer Lesenden, Unrecht nicht einfach hinzunehmen. Damit ist es ein engagiertes Buch, das zum eigenen Handeln herausfordert, statt durch das Grauen zu lähmen. Und es ist eine interessante Ergänzung zu dem bekannten Spielfilm, mit dessen Popularität das Buch auch intensiv umgeht. Gerade für Jugendliche mag das ein guter Zugang sein – und eine eindrückliche Geschichte. Durchaus zu empfehlen!