Ich spüre mich nicht - Elinas Leben mit Borderline
- Autor*in
- Frey, Jana
- ISBN
- 978-3-7855-8075-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 174
- Verlag
- Loewe
- Gattung
- –
- Ort
- Bindlach
- Jahr
- 2015
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 5,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Schon immer hatte Elina das Gefühl, anders zu sein als die anderen. Für sie erscheint ein Mensch vor allem in Farben. Für sie bedrohliche Situationen kann sie nur meistern, in dem sie sich wegbeamt und sich heimlich verletzt. Nur ihr Jugendfreund Oskar weiß von ihrem Geheimnis. Aber auch Großmutter Signe scheint etwas zu wissen, das Elinas Leben beeinflusst.
Beurteilungstext
Es gelingt Frau Frey von der ersten Seite an, den Leser und die Leserin in ihren Bann zu ziehen. Auch wenn die Protagonistin ein Mädchen ist, weckt das Geheimnis um Elina die Neugier jeden Lesers. Rückblickend - mit immer wieder eingeschobenen Erzählsträngen aus der Gegenwart - wird die Geschichte Elinas erzählt: von ihrem schon im Kindesalter erlebten Gefühl, nicht richtig zu sein; von der Erkenntnis, dass ihre Mutter nur ihre Schwester Amara im Blick hat und sie kaum beachtet; von der Erfahrung, dass Farben ihre Beziehung zu den Menschen bestimmen und nicht das, was diese sagen oder tun; von den Erlebnissen, in denen sie innerlich erkaltet und durch fast nichts mehr in die Realität zurück geholt werden kann. Nur der eigene Schmerz und das fließende Blut geben ihr zuverlässig ein Ich-Gefühl.
Sie hat nicht gelernt, die eigenen Gefühle zu erkennen und das Verhalten der anderen Menschen richtig zu deuten. Als Elina für einen Song-Wettbewerb gecastet und dort von Luuk zu schnellem Sex verführt wird, bricht ihre Fassade endgültig zusammen und sie verletzt sich lebensgefährlich. Erst jetzt sind die Beteiligten bereit, das Familiengeheimnis zu lüften.
Diese dramatische Entwicklung Elinas ist nachvollziehbar und wird nie voyeuristisch überzogen dargestellt. Der Leser ist immer emphatisch und kann verstehen, warum Elina gegen sich selbst aggressiv wird.
Ein sehr empfehlenswertes Buch, das sich auch hervorragend als Schullektüre eignet.