Ich spür mich nicht
- Autor*in
- Frey, Jana
- ISBN
- 978-3-7855-8075-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 176
- Verlag
- Loewe
- Gattung
- –
- Ort
- Bindlach
- Jahr
- 2015
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 5,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Elina ist 15 Jahre alt, anders als die anderen Gleichaltrigen. Sie hat sich schon einmal aus dem offenen Fenster gestürzt. Warum? Sie wollte sich nicht töten. Sie wollte sich spüren. Elina zeigt selbstverletzendes Verhalten. Sie ist sehr zurückgezogen, hat nur eine türkische Freundin und einen Freund, der ebenfalls Einzelgänger ist und sie liebt. Der Leser erfährt Elinas Zwänge, ihre seltsamen Gedanken und Schlussfolgerungen. Das Ende bleibt offen.
Beurteilungstext
Das Buch beeindruckt den Leser von Anfang an. Elina stürzte sich aus dem offenen Fenster. Sie selbst ist sich sicher, dass sie sich nicht das Leben nehmen wollte. Doch warum tat sie es? Die Geschichte blickt zurück. Elina ist schon immer kompliziert. Sie fühlt sich nicht am rechten Platz, nicht beachtet, nicht geliebt. Sie hat nur zwei Freunde, eine türkische Mitschülerin und einen Einzelgänger aus der Nachbarschaft. Dadurch, dass Elina ihre Geschichte selbst erzählt, kann der Leser tief in ihre Gedankenwelt eintauchen. Die Geschichte wirkt realistisch und glaubhaft. Für eine Einzelgängerin wie Elina ist eher unvorstellbar, dass sie sich zu einem Songcontest anmeldet. Aber im Buch tut sie es. Durch die Erlebnisse hier werden Elinas Ängste stark verstärkt. Ein Mann vom Songcontest zwingt Elina Sex auf, er vergewaltigt sie nicht, sie lässt es geschehen, sie denkt, sie wird geliebt, beachtet. Immer wieder dreht es sich um Beachtung und um Liebe. Elina selbst spürt sich nicht. Sie muss sich selbst verletzen, um zu merken, dass sie existiert. Niemand weiß, wie Elinas Leben weiter gehen wird. Aber erste Schritte zur Verbesserung sind am Ende des Buches getan. Elina erfährt, dass ihre immer so abweisende ältere Schwester eigentlich ihre Mutter ist. Nun kann sie viele diffuse Gefühle der Kindheit besser einordnen. Oskar gesteht ihr, dass er sie immer lieben wird. Mit seiner Hilfe kann sie sich vielleicht spüren lernen. Ein eindrucksvolles Buch zu einem offiziell nicht weit verbreiteten Thema.