Ich sage Hallo und dann NICHTS
- Autor*in
- Axster, Lilly
- ISBN
- 978-3-7022-4153-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 200
- Verlag
- Tyrolia
- Gattung
- Buch (gebunden)Erzählung/Roman
- Ort
- Innsbruck
- Jahr
- 2023
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Jecinta heißt nun nur noch J. (Jay) und will nichts mehr sein wie zuvor gelebt. Ein unaufgeregter Coming-of-Age-Roman, der von Identitätsfindung, Familie und Freundschaft erzählt, unterschiedliche Textfragmente entdecken lässt und verschiedenste Themen anschneidet oder im Hintergrund mitlaufen lässt, ohne je pädagogisch zu sein.
Beurteilungstext
Es ist ein ungewöhnlicher Jugendroman, der hier vorliegt. Viele Themen werden teilweise beiläufig angeschnitten, nicht alle werden wieder aufgegriffen und weitergeführt, teilweise wirkt der Roman fragmentarisch und doch liest er sich zügig und verhandelt viele wichtige Themenbereiche, über die sich Kinder Gedanken machen werden, allem voran: Wer bin ich? Wer möchte ich sein?
Jecinta, die Protagonistin des Romans, aus deren Perspektive erzählt wird, will eines Tages nur noch J. heißen und nichts mehr sein, was sie vorher war. Keine Markenklamotten, keine Hausaufgaben, kein Reden, keine Gefühle, kein zugewiesenes Geschlecht. Die Eltern reagieren skeptisch und auch Freunde und weitere Personen im Roman müssen sich erst einmal an den Gedanken gewöhnen. J. selbst schreibt immer wieder Listen, was sie als "Nichts" alles nicht dürfen sollte. Nicht einmal Pommes essen? Pommes mögen? Doch dieses Nichts-Sein, die Identitätsfrage ist gar nicht allzu vordergründig. Mindestens genauso steht die Freundschaft zu Leo im Vordergrund, einer neuen Schülerin, die neben ihrer alten Clique eine große Rolle für sie spielen wird. Doch Leo ist manchmal seltsam, was sich für J. nach und nach erschließt. Als Leo schließlich in einer geschlossenen Psychiatrie lebt, erfährt J. mehr über ihre Krankheit: Offenbar wurde ihr in der Kindheit Gewalt angetan, die mit einer Bewusstseinsspaltung einherging, sodass Leo immer wieder aus anderen Stimmen und Charakteren heraus spricht: Checker-Leo, Mini-Leo u.v.m.
Zudem gibt es im Roman neben kurzen Hundegeschichten, die J. an ihre Freundin Zineb simst, kurze, wie von Hand gescjhriebene Einträge, die von Leos verschiedenen Persönlichkeiten zu sein stammen. Welche Rolle sie einnehmen und was sie bedeuten erschließt sich vermutlich erst, wenn man das Buch ein zweites Mal liest - andernfalls geht es vermutlich in diesem Roman aber auch gar nicht darum, alles zu verstehen. Er gibt eher einen Einblick in Gedanken, in Erlebnisse, in ein Jugendlichenleben, das außergewöhnlich ist und man bleibt dabei dennoch auf Abstand, nimmt die Beobachter*inperspektive ein. Modern, anders und sehr zu empfehlen.
Anmerkung
Das Buch wurde 2024 mit dem LesePeter Jugendbuch ausgezeichnet.