Ich liebe dich wie Apfelmus. Die schönsten Gedichte für Kleine und Große.

Autor*in
Fried, Amelie
ISBN
978-3-570-13142-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Hein, Sybille
Seitenanzahl
144
Verlag
Gattung
Lyrik
Ort
München
Jahr
2006
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

"Ich liebe Dich wie Apfelmus / so zärtlich wie Pomade. / Mein Herz schlägt wie ein Pferdefuß / in meiner rechten Wade." Unbekannte Verfasser, Verse aus der Kinderzeit neben großer Lyrik. Amelie Fried sammelte, Sybille Hein bevölkerte ein Buch, angefüllt mit wunderbaren Versen - für die Kleinen wie die Großen. Ein Buch, das einlädt zum Schmökern, zum gemeinsamen Lesen und Genießen.

Beurteilungstext

Ach, wie wunderbar! Verzückt vom Titel, bezaubert von Katz und Maus im Apfelmus-Badespaß. Amelie Fried und Sybille Hein schenken uns Großen und den Kleinen ein Gedichtband, der bereits beim Durchblättern großen Spaß macht. Und man kann sich gut vorstellen, dass auch die beiden Frauen bei der Zusammenstellung und Illustrierung ihre Freude hatten. Brecht, Jandl, Morgenstern, .... Lyrik ist langweilig?! Gedichte steif und doof ?!? Man kann auch erst einmal einfach die Kapiteltitel lesen: "Wie kann man übers Wasser laufen, ohne sofort abzusaufen?" oder "Wenn vor lauter dicker Dackeln alle Pflastersteine wackeln", "Deinen Briefumschlag habe ich eingepflanzt in den Blumentopf". Acht Kapitel vollgefüllt mit kleinen, feinen, prustenden, hüpfenden, taumelnden, schüchternen, frechen, kecken Versen. Und ebensolchen Bildern! Sie tanzen über die Seiten, sausen durch die Strophen, tapsen über Verse. Sybille Hein zaubert wieder. Mit Buntstiften, Kohle und kleinen Zeitungsschnipseln. Ein Buch vollgefüllt mit schweren Walen, übergossen mit Milch, geflutet mit schrägen Ideen, die so unschuldig daher kommen wie Christoph Meckels "Goldfisch". Neben vielen bekannten Lyrikern sammelte Amelie Fried gemeinsam mit Uwe-Michael Gutzschhahn auch Verse unbekannter Verfasser. Gedichte, die zum Leben gehören wie der verlorene Handschuh im klirrend kalten Winter: "Dunkel wars, der Mond schien helle ..." Wie ging es weiter? "Morgens früh um sechs / kommt die kleine Hex; / morgens früh um sieben ..." Nachzulesen in diesem wunderbaren Gedichtband.
"Ein Gedicht auswendig zu können ist, als trüge man ein Kästchen bei sich, in dem man etwas Schönes aufbewahrt. Man kann es jemand anderem zeigen - oder auch nicht." sagt Amelie Fried über diese als anstrengend und zäh verschrieene Gattung der Literatur. Welch Irrtum dies ist, wie prall gefüllt Lyrik ist mit Lebensfreude, aber auch Melancholie, Witz, Schüchternheit - ein Spiegel unserer selbst, können kleine Leser mit und ohne die Großen hier entdecken. Gewidmet wird das Buch Robert Gernhardt, "dem wir das Lachen in der Lyrik verdanken und viele kluge Einsichten obendrein." Der Kauf eines Buches unterstützt darüber hinaus den Verein Children for a better world e.V. mit 2 Euro.

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Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010