Ich knall euch ab!

Autor*in
Rhue, Morton
ISBN
978-3-473-58172-6
Übersetzer*in
Schmitz, Werner
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
158
Verlag
Ravensburger
Gattung
Ort
Ravensburg
Jahr
2003
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
4,45 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Aus Verzweiflung bedrohen zwei Schüler einer amerikanischen Highschool in brutaler Weise ihre Klassenkameraden.

Beurteilungstext

Zwei Schüler der zehnten Klasse einer amerikanischen Highschool gehen mit äußerster Grausamkeit gegen Mitschüler und Lehrer vor. Sie nehemen alle Teilnehmer der Abschlussfeier in der Turnhalle gefangen, bedrohen sie mit Waffen und selbst gebastelten Bomben und lassen keinen Zweifel daran, dass sie zum Äußersten entschlossen sind. Ihr eigenes Leben ist ihnen nichts mehr wert.
Morton Rhue greift hier die Ereignisse in der Highschool Littleton 1999 auf und versucht über ein fiktives Geschehen die Ursachen solch furchtbarer Handlungen aufzudecken.
Der Autor lässt Freunde, Lehrer, Klassenkameraden und Eltern von Gary und Brendan in jeweils sehr kurzen Texten die Entwickling des Geschehens darstellen. Sie charakterisieren die beiden Außenseiter, machen deutlich wie und warum sie in der Schule schikaniert wurden und wie hoffnungslos sie sich fühlten, ehe sie systematisch ihre Tat planten.
Durch diese Erzählweise wird die Handlung jeder einzelnen Figur motiviert und der Autor kann verschiedenartigste Haltungen, die in der Gesellschaft zum Thema Gewalt bestehen, lebendig werden lassen. So entstehen viele Fragen: Wie weit ist es von der Clique zum Gruppenzwang? Wie können in der Schule Akzeptanz und demokratische Umgangsformen entstehen? Wer erzieht Jugendliche? Kann ein genauer Trennstrich zwischen Gewaltphantasien (z.B. in Spielen) und ausgeübter Gewalt gezogen werden? Wie können Eltern, Freunde und Lehrer bemerken, wenn jemand so verzweifelt ist, dass er diese Linie übertreten will.
Morton Rhue wusste noch nicht um die Geschehnisse am Erfurter Gutenberggymnasium. Sein Buch zielt auch nicht unbedingt auf solch fürchterliche Bluttaten, sondern greift die alltägliche, sich in ihrer Wirkung aber stets steigernde Gewalt an. Für seine Aussageabsicht kann ein einzelner Satz des Buches stehen: Gibst du eine Prise Salz auf die Haut, tut das nicht unbedingt weh. Gibst du die gleiche Menge aber in eine Wunde, wird das fürchterlich schmerzen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von T-Jt.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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