Ich kam mit dem Wüstenwind Wie mein Traum vom Tanzen wahr wurde

Autor*in
DePrince, Michaela
ISBN
978-3-570-16324-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
270
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Michaela DePrince ist eine bekannte Nachwuchsballerina. Den Weg dahin - vom Waisenkind im bürgerkriegsgeschüttelten Sierra Leone über eine Adoption nach Amerika bis hin zu ihrem Engagement am niederländischen Staatsballett schildert dieses Buch in aller Dramatik.

Beurteilungstext

Wäre es nicht eine wahre Geschichte, könnte man sie nicht glauben und würde sie unter ""Kitsch"" abhaken.
Was kann ein Mensch - noch dazu ein Kind - alles aushalten und was können Menschen sich und Kindern alles antun?
Michaela DePrince, die als Mabinty Bangura in Sierra Leone geboren wurde, gibt es tatsächlich.
Sie lebte in ihrem Heimatland bei liebevollen, aufgeschlossenen Eltern, die der festen Überzeugung waren, dass auch ein Mädchen einen Anspruch auf Bildung hat und trotz Anfeindungen ihres Clans und ihrer Großfamilie alles dafür taten, dies ihrer Tochter zu ermöglichen. Sie geben ihr Stärke und Selbstbewusstsein für ihr Leben mit.
Doch rebellierende Truppen töten den Vater und machen alle Pläne zunichte. Nachdem auch die Mutter gestorben ist, bringt der verhasste Onkel sie in ein Waisenhaus. Von hier wird sie nach dramatischem Geschehen im wahrsten Sinne des Wortes durch eine Adoption nach Amerika gerettet und beginnt ihr zweites Leben.

Die Geschichte verbreitet eine atemlose Spannung, obwohl das (glückliche) Ende schon vorher bekannt ist.
Sie schildert ihren Weg bei dieser amerikanischen Familie, deren Selbstlosigkeit und Großherzigkeit sie mit diesem Buch auch ein Denkmal setzt.
Man erlebt ihren persönlichen Ehrgeiz, ihre Niederlagen und Erfolge mit. Obwohl die Familie in guten finanziellen Verhältnissen lebt und ihr alle Hobbies ermöglicht, vergisst sie nie, was Hungern bedeutet und wünscht sich zum 5.Geburtstag Konservendosen - um sie der ""Tafel"" ihrer Gemeinde zu schenken.
Auch mit rassistischen Vorurteilen, die noch immer in Amerika lebendig sind, wird sie auf dem Weg nach oben konfrontiert. Sie wird angefeindet und muss erleben, dass weiße Mädchen im klassischen Ballett häufig bevorzugt werden.

Ein sehr anspruchsvolles, aufwühlendes, tiefgründiges Buch, das die Leser zu vielfältigen Überlegungen anregt und ihnen viel vermittelt über Armut, Elend, sinnlose Bürgerkriege und die Möglichkeit, durch Energie, Ehrgeiz und Zielstrebigkeit Träume zu verwirklichen, die unerfüllbar erscheinen.

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Diese Rezension wurde verfasst von Pli.
Veröffentlicht am 01.01.2010