Ich hab dich gesehen
- Autor*in
- Nightingale, C Z
- ISBN
- 978-3-7941-7034-0
- Übersetzer*in
- Höfker, Ulla
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 208
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- Düsseldorf
- Jahr
- 2005
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Zufällig wird die junge Caryn Zeuge, wie eine Gruppe Jugendlicher einen jungen Pakistani zusammenschlägt. Nach den eigenen Gesetzen des Viertels, in dem sie lebt und in dem niemand verraten wird, schweigt sie, auch dann noch, als der Pakistani an den Verletzungen stirbt Doch langsam macht sie sich Gedanken. Als sie und ihr kleiner Bruder von den Jugendlichen bedroht wird, entschließt sie sich, zur Polizei zu gehen.
Beurteilungstext
C Z Nightingale schildert in “Ich hab dich gesehen” die beklemmende Atmosphäre von Rassismus, Unterdrückung und Gewalt in einem Londoner Stadtviertel, aus der sich die Protagonistin selbst langsam befreit. Sie gibt damit Jugendlichen, die sich in einer ähnlichen Lage befinden, die Möglichkeiten, ihr eigenes Handeln und Tun zu hinterfragen und eventuell zu ändern. Jugendliche, die wohlbehütet und fern solcher Stadtteile aufwachsen, lernen durch sie eine andere Welt und andere soziale Schichten kennen, wobei es keine Rolle spielt, dass die Geschichte in London spielt. Durch das Ende der Handlung macht die Autorin dem Leser bewußt, wie schwer der Weg ist für jemanden wie Caryn und welche Probleme und Gefahren er mit sich bringt. Jedoch wird man bezweifeln dürfen, dass ein solches Ende der Wirklichkeit entspricht - eher einem Wunschdenken.
Der Gang der Handlung ist gradlinig, ohne jegliche Nebenhandlung, angelegt. Stimmig zeichnet die Autorin die Charaktere der Personen, ihre Gefühle, ihre Gedanken und Ängste, so dass man sie gut nachvollziehen kann. Nightingale vermeidet jede Schwarz-Weiß-Malerei der Personen: Caryns Vater beispielsweise ist sowohl ein liebevoller Vater als auch ein Rassist, der keinerlei Mitgefühl für den erschlagenen jungen Pakistani hat.
Mit dem vorliegenden Roman hat die Autorin ein stets aktuelles Thema aufgegriffen und (abgesehen vom Schluss) stimmig behandelt.