Ich blieb zurück

Autor*in
Wolff, Karla
ISBN
978-3-942271-55-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
200
Verlag
Hentrich&Hentrich
Gattung
BiografieTaschenbuch
Ort
Berlin
Jahr
2012
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
14,80 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Karla Wolff erzählt in diesem Buch ihre einzigartige Geschichte, die den Lebenslauf einer tapferen Frau, aber auch den einer Zeitzeugin nachzeichnet wobei das eigene Martyrium einer Jüdin eng verknüpft wird mit der Verfolgung der Juden in Breslau während der Naziherrschaft und der Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten als Folge des Zweiten Weltkrieges.

Beurteilungstext

Eine Zeitzeugin berichtet in der ausführlichen Biografie von ihrem Schicksal als deutsche Jüdin, die in einer Mischehe geboren wurde und alle furchtbaren Facetten des Holocaust von ihrer Kindheit an miterleben musste. Sie wurde 1928 als Tochter einer christlichen Mutter und eines jüdischen Vaters geboren. In ihrer Jugend begleitet sie in einem jüdischen Altenheim die zur Deportation bestimmten Juden zu den Sammelstellen, sie arbeitet auf einer Krankenstation , auf der Patienten von Mischehen behandelt werden und sie hilft schließlich bei der Bestattung von Toten aus den umliegenden Zwangslagern auf dem Friedhof Cosel. In den letzten Monaten des Krieges entgeht sie den Häschern der SS und Gestapo nur, weil es ihr mit ihrem Vater gelingt , sich zu verstecken. Wie viele andere Deutsche auch, muss sie 1945 Breslau verlassen. Ihr Weg führt sie nun nach Thüringen, Friedland, Fulda und schließlich 1947 nach Palästina, wo sie eine eigene Familie gründet.
Auf 200 Seiten erfährt der Leser von dem bewegenden Schicksal der Karla Wolff, von den Stationen ihres wechselvollen Lebens und ihrem mutigen Eintreten für die Verfolgten des Naziregimes. In dem Buch werden die Stationen ihres Lebens spannend und oft sehr emotional geschildert, so ihre jüdischen Wurzeln in einer so genannten Mischehe, die “liberale Religiosität “ in ihrem Elternhaus, das Novemberpogrom, das Leben mit dem Gelben Stern, die Bombenangriffe in Breslau und schließlich die Suche nach einem Neuanfang in Deutschland und Israel..
Das Buch wird eingeleitet durch ein Geleitwort von Uwe Neumärker. 37 Fußnoten begleiten den Text und geben weiterführende Erläuterungen zu bestimmten Textpassagen.
Diese Biografie sollte in keiner Schulbibliothek fehlen. Sie eignet sich in besonderem Maße als Dokument einer
Zeitzeugin für den Geschichts- und Ethikunterricht.

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Diese Rezension wurde verfasst von Schl.
Veröffentlicht am 01.01.2010