Ich, Adrian Mayfield

Autor*in
Zwigtman, Floortje
ISBN
978-3-8369-5200-2
Übersetzer*in
Erdorf, Rolf
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
510
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Ort
Hildesheim
Jahr
2008
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der 17jährige Adrian Mayfield, der aus einfachen Verhältnissen stammt, erzählt in diesem Roman, wie er versucht, in den fest gefügten gesellschaftlichen Strukturen des 19. Jh. in der Großstadt London seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Selbst homosexuell sitzt er anfangs Künstler und Intellektuelle Modell, später prostituiert er sich. Einige genannte Künstler sind authentisch, besonders bekannt ist Oscar Wilde.

Beurteilungstext

Der Roman um Adrian Mayfield ist spannend erzählt. Mayfield ist eine fiktive Person zwischen historischen Figuren der Londerner High Society um Oscar Wilde. Nachdem Adrian seine Lehrestelle verloren hatte, lebte er mittellos auf der Straße. Bei seinen Eltern fand er keine Unterstützung, da die Familie aufgrund der Alkoholsucht des Vaters auseinander gebrochen war. Mit seiner Homosexualität wird er zum ersten Mal bei dem Kunstmaler Augustus Trops konfrontiert, bei dem er Modell sitzt. Augustus sorgt für seinen Unterhalt und führt Adrian ein in die höheren Kreise der Londoner Gesellschaft ein. So nimmt Adrian an Diskussionkreisen des Oscar Wilde und anderer Schriftsteller und Kunstmaler teil. Schick gekleidet, spielt es keine Rolle aus welcher Schicht man stammt. Kleider machen Leute. In seiner Kindheit hatte Adrians Mutter großen Wert auf Benimmregeln und Bildung gelegt. Nur so war es Adrian jetzt möglich, in den höheren Kreisen seine Rolle zu spielen, ohne aufzufallen. Adrian selber gefällt der Umgang und das Leben ohne Geldsorgen und mit reichlich Essen und Champagner. Eine richtige Anstellung als Malermodell findet er bei Vincent Farley. In seinem Atelier ist der einzige Ort, wo Adrian sich richtig wohl und sicher fühlt. Als der Sommer kommt und mit ihm alle Arbeitgeber London verlassen, beginnt für Adrian eine schwere Zeit. Eine neue Lehrstelle wie es seine Mutter rät, schlägt er aus. Zu sehr ist er von dem “neuen” Leben mitgerissen. Adrian arbeitet nun im Sommer in der Little College Street 13 und prostituiert sich. Sehr ausführlich werden die einzelnen Freier geschildert und wie Adrian sich fühlt. Homosexualität war im London des 19. Jahrhundert verboten und somit war es auch für Adrian ein schmaler Grad und immer die Angst erkannt zu werden. Intrigen und Erpressungen stehen auf der Tagesordnung. Der Leser fragt sich gerade auf diesen Seiten, ob es für Adrian überhaupt noch die Möglichkeit auf ein glückliches Leben gibt und die große Liebe gibt. Am Ende des Buches gesteht ihm der Kunstmaler Vincent Farley seine Liebe. Der offene Ausgang lässt die Hoffnung Adrians auf ein gesichertes Leben zu.
Im Roman wird ein Ich-Erzähler genutzt. Dadurch kann man sich mit gut mit Adrian idientifizieren, der sein eigenes Ich sucht.
Der Leser erfährt Informationen über das Leben der Menschen in den unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten. Adrian bekommt im Laufe des Buches in vielen Situationen zu spüren, dass er aus einer unteren Schicht kommt, wird nicht respektiert und diskriminiert. Damit wird dem Leser auch geschichtliches Wissen vermittelt, welches die Autorin für den Roman hervorragend recherchiert und verarbeitet hat.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von T-IR.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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