iBoy

Autor*in
Brooks, Kevin
ISBN
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
320
Verlag
dtv
Gattung
Krimi
Ort
München
Jahr
2013
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
8,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der sechzehn-jährige Tom will eigentlich ein ganz normaler Junge sein, doch als ihn aus dem 30sten Stockwerk eines Hochhauses ein IPhone 3GS am Kopf trifft, ist nichts mehr wie es einmal war. Seine beste Freundin Lucy wird Opfer eines abscheulichen Verbrechens. Teile des Handys stecken in Tom's Kopf und verhelfen ihm zu Superhelden-ähnlichen Kräften. Er wird zu iBoy, der Lucys Peiniger stellt und den Anführern der verschiedenen Gangs die Stirn bietet.

Beurteilungstext

Man könnte vermuten, dass die ""Superkräfte"" von Tom bzw. iBoy den Hauptteil der Handlung des Buches ausmachen. Kevin Brooks schafft es aber diesen Umstand mithin als Belanglosigkeit für den eigentlichen Inhalt des Buches darzustellen. Aus diesem Grund lässt sich das Buch auch kaum der Science Fiction zuordnen. Vielmehr fokussiert er sich auf die zwischenmenschliche Beziehung von Tom und Lucy und stellt elementare Fragen: Wie gehe ich mit Gewalterfahrungen sowie ""dem Unaussprechlichen"" um? Inwieweit kann ich Genugtuung an der Vergeltung bzw. Rache an Tätern finden? Wie funktioniert das System der sozialen Kontrolle, wenn jugendliche Gangs den Alltag bestimmen? Gibt es einen Ausweg für Jugendliche aus prekarisierten Lebensverhältnissen?

Im Mittelpunkt steht die soziale Infrastruktur der Crow Town-Siedlung mit ihren Jugendgangs, prekären Lebensverhältnissen und Perspektivlosigkeit. Themen wie sexueller Missbrauch und Vergewaltigung, gewalttätiges Dominanzverhalten und Drogenkriminalität unter Jugendlichen werden offen angesprochen und innerhalb der Freundschaft zwischen Tom und Lucy abgebildet. Brooks zeigt anschaulich, wie sehr kriminelle (Jugend-)Banden sämtliche soziale Beziehungen innerhalb eines Viertels bestimmen und in Teilen kontrollieren können. Dabei geht es weniger um solche Faktoren wie Ethnie, Geschlecht oder soziale Herkunft, sondern um die Ausübung von Macht und Gewalt von Menschen über Menschen. Es knüpft dabei an die länderübergreifenden Diskussionen über Jugendgewalt an, wobei es jedoch nicht als reines Jugendproblem, sondern vielmehr als gesamtgesellschaftliches und sozialisationsbedingtes Phänomen betrachtet wird.

Im Endeffekt ist iBoy ein Ausdruck für einen in Teilen utopischen Ausweg aus einem Lebensumfeld, welches sich aus Unterdrückung, Ausgrenzung und Gewalt zusammensetzt. Als Quintessenz bleibt die Ausweglosigkeit für Jugendliche aus den gewalttätigen Mechanismen urbaner Großstädte bestehen, da sie wohl kaum auf übernatürliche Kräfte zurückgreifen können.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von sk.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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