How to Draw a Chicken (Hühner zeichnen)
- Autor*in
- Sénac, Jean-Vincent
- ISBN
- 978-3-7913-7247-1
- Übersetzer*in
- Franz, Birgit
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Sénac, Jean-Vincent
- Seitenanzahl
- 70
- Verlag
- Prestel
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- München
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 9,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Noch ein Tierzeichenbuch? Langweilig? Weit gefehlt. Denn hier steckt hinter dem Deckmantel ein ganz besonderer Spaß.
Beurteilungstext
Ein Huhn zu zeichnen ist nicht schwer. Ein kleines Dreieck für den Schnabel, Striche für die Beine, aber da ist schon der Körper vergessen worden. Schnabel und Beine fühlen sich zusammen aber echt wohl, und so wird der Körper eben extra gemalt. Nun hat das seltsame Schnabel-Bein-Wesen zwar keinen Körper und der Körper weder Beine noch einen Schnabel, aber immerhin bekommt er noch Augen. Da wundert sich das Huhn, das nun zu der skurrilen Szene hinzukommt. Als dann auch noch ein Ei und eine Hahn ergänzt werden – der aber leider aufgefressen wird – ist das Chaos eigentlich perfekt.
Was zuerst wie eine kleine Zeichenschule daherkommt – entstehen sollen einfache Tierzeichnungen – entpuppt sich schnell als herrlicher Spaß. Im besten metafiktionalen Sinne tritt der Zeichner als Erzähler aus dem Off auf, er kommentiert sein Tun, das nur leider nicht besonders durchdacht und schon gar nicht perfekt ist. So geht einiges schief, was dann zwar nicht zum gewünschten Ergebnis, allerdings zu einer Menge Spaß führt. Und als sich der Zeichner dann am Ende aus der Szene verabschiedet, hat man als Leser und Betrachter tatsächlich eine Menge Lust bekommen, jetzt selbst zur Feder zu greifen.
Humorvoll, überraschend und mit ganz einfachen Mitteln, nur wenige Linien auf weißem Papier nutzend, in einem kleinformatigen Buch stellt sich die skurrile Szene dar. Es ist eine echte Kunst des Minimalismus, die diesem faszinierenden und vergnüglichen Buch zur Wirkung verhilft. Die Selbstreferentialität des Zeichners wird zur humorvollen und selbstironischen Darstellung seines Handwerks, das Ergebnis zum Prozess.
Ein großer Spaß für Groß und Klein – nachdrücklich zu empfehlen!