Hol den Ball, Tom!
- Autor*in
- Westera, Bette
- ISBN
- 978-3-85581-583-8
- Übersetzer*in
- Posch, Gertrud
- Ori. Sprache
- Holländisch/Niederlä
- Illustrator*in
- Smit, Noëlle
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Bohem Press
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2021
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Teaser
Tier und Mensch leben meist harmonisch Seite an Seite. Eigentlich auch Teckel Tom und seine Familie: Sofie und ihre Papas Pablo und Paul. Doch manchmal muss zwischen Tier und Mensch ganz klar ausdiskutiert werden, wer welche Verantwortlichkeit hat. Teckel Tom hat da ganz klare Vorstellungen und feuert Papa Pablo bei der Umsetzung sogar bellend an! Ein ermunterndes Bilderbuch für alle, die Hunde lieben und auch jene, die es noch nicht wissen!
Beurteilungstext
Rassetypisch werden Hunden die unterschiedlichsten Eigenschaften zugeschrieben. Während die einen Haus und Hof bewachen, hüten die nächsten eine Herde Schutzbefohlener und treiben sie herum. Wieder andere stellen Tieren in der freien Wildbahn nach, während manche sogar Menschen retten oder Güter erspüren und bergen. Jede Rasse hat so ihre Eigenheiten, herumtollen und spielen mögen jedoch fast alle Hunde. Wenn das Spielzeug dann noch rund ist und bestenfalls sogar quietscht, ist kaum ein Vierbeiner zu halten. Vor allem den niederläufigen Teckeln, wie der Jäger den Deutschen Dackel nennt, wird ein ausgeprägter Apportiersinn nachgesagt. Der kleineste deutsche Jagdgebrauchshund findet als Familien- und Begleithund seine rassetypische Aufgabe im Aufspüren und Apportieren von kleinen Wildtieren wie Kaninchen und Jungsfuchs.
Und genau das mag Teckel Tom nicht! Denn das Spiel mit dem Ball ist für Tom allenfalls ermüdend! Es sei denn, Sofie spielt mit ihm. Dann erwacht sein Spieltrieb und er apportiert jedes Bällchen. Ob es an ihrem Kommando liegt? Papa Pablo versucht es während des Spaziergangs herauszufinden! Doch statt das Bällchen für ihn aus dem See zu holen, stellt Tom sich stur und ermuntert schließlich Papa Pablo den teuren Ball selbst aus dem See zu retten.
Die Geschichte, welche die niederländische Schriftstellerin Bette Westera erzählt, eröffnet verschiedene Ebenen des Lesens. Neben der Geschichte um Tom wird auch ein Familienbild gezeichnet, das weit vom klassischen Familienbild entfernt ist. Jedoch wird es in gar keiner Weise problematisiert, sondern als etwas ganz Alltägliches dargestellt. Möglicherweise sind die Niederländer fortschrittlicher als manch andere Nation. Hier ist es das Zusammenleben der kleinen Sofie mit ihren Papas Pablo und Paul. Während Papa Paul ein großer moderner Mann im Erwerbsalter ist, hat Papa Pablo offenbar alle Zeit der Welt für Sofie, denn er kommt eher als Opa-Typ daher: etwas untersetzt, mit großer Brille und grauer Halbglatze. Dies wird als gesetzt angenommen und so wird Sofie, die vom Aussehen und Kleidungsstil eher vielleicht aus Asien (ab)stammen könnte, und ihre Beziehung zu Teckel Tom in den Fokus gerückt.
Noëlle Smit gelingt es hervorragend, diese Geschichte in Bilder zu übersetzen. Die klaren Zeichnungen sind in natürlichen Farbtönen gehalten und erzählen so die Geschichte manchmal auf einer Einzel-, manchmal auf einer Doppelseite parallel mit, ohne zu langweilen oder zu überfrachten.
Das Buch in nahezu DIN-A4-Format ist in stabilen Einband gebunden und überzeugt schon beim ersten Zugreifen mit dem angenehmen Soft-touch-cover und den farbigen Prägungen. Ein wunderbares Kleinod aus dem Schweizer Verlagshaus Bohem, das große und kleine Hundeliebhaber*innen garantiert zum Schmunzeln bringt!