Hört mal! Brülle-Post-Leporello
- Autor*in
- Drust, RikePalmtag, Nele
- ISBN
- 978-3-948743-36-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Palmtag, Nele
- Seitenanzahl
- 16
- Verlag
- Kunstanstifter
- Gattung
- Bilderbuch
- Ort
- Mannheim
- Jahr
- 2024
- Preis
- 20,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Das Leporello lädt zum Entdecken und zum Spiel mit Sprache ein.
Beurteilungstext
In der Manier eines HipHop-Textes ziehen sich vor allem durch (teilweise unechte) Reime verbundene Verse durch das Buch. Einer oder zwei pro Doppelseite:
Ihr könnt euch mal gehackt legen!
Er sagt, er hat ein Kackleben!
Er will sich nicht ins Gras legen?
Er will, dass wir was abgeben.
…
In den Bildern ist jeder Vers einer Person als Sprechblase zugeordnet. Den ersten Satz spricht ein Mensch, rot karierter Pullover, sehr wilde Frisur, mit Einkaufswagen (darin ein Tier – Wiesel? - und ein laubloser Baum im Blumentopf).
Betrachtet man den Text genauer, dann könnte sich das Pronomen „Er“ am Zeilenanfang jeweils auf den Sprecher der ersten Aussage beziehen, deren Bedeutung ja offen ist. Die Reaktionen wären dann entweder inhaltlich an die erste Person gerichtet oder beziehen sich auf das eigene Nichtverstehen. Auf dem letzten Bild ist die Figur wieder zu sehen, da sagt sie: „Na hört mal, ich mag Zeltfeten.“
Die Bilder sind ein durchgängiges Leporello, allerdings beidseitig bedruckt. Sie zeigen eine lebendige Stadtwelt mit vielen Menschen. Meist lässt sich ein Bezug aus der Aussage und dem Bildkontext herstellen, etwa „Er würde Peace 'ne Chance geben!“ wird von einer Person auf einem Demonstrationszug gesagt, dabei eine Fahne mit Friedenstaube und ein Plakat mit Peace-Zeichen. Die Frau, die fragt: „Er will mal meinen Mann pflegen?“, schiebt einen Herrn im Rollstuhl, daran eine Fahne mit der Aufschrift „Equal Care“. So lassen sich in den Bildern und in den Text-Bild-Bezügen viele Dinge entdecken, interpretieren, erklären – oder eben auch nicht. Der spielerische Charakter lädt auch dazu ein, selbst Formulierungen mit den Reim-Enden ...eben/...egen zu suchen und auszuprobieren.
Nele Palmtag hat dieses Leporello zusammen mit Rike Durst konzipiert und damit einen ästhetischen Gegenstand erstellt, über den es sich lohnt, ins Gespräch zu kommen.