Hitlers Kanarienvogel

Autor*in
Toksvig, Sandi
ISBN
978-3-414-82029-7
Übersetzer*in
Ohlsen, Tanja
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Nightingale, Sandy
Seitenanzahl
256
Verlag
Gattung
Ort
Erlangen
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die großartige Geschichte des Widerstandes des dänischen Volkes gegen die Nazis, erzählt vom jüngsten Sohn der Familie Skovlund
oder: wie Dänemark als einziges Land Europas "seine" Juden vor der Vernichtung rettete...

Beurteilungstext

("Hitlers "Kanarienvogel" war der Spottname des BBC für Dänemark, das den Einmarsch der Deutschen 1940 zunächst hinnahm, "wie ein Vogel in einen Käfig" gesteckt wurde, und auch noch die Lieder sang, die der Feind hören wollte.)

Wie ist es nur möglich, dass diese wahrhafte Heldentat des dänischen Volkes nicht stärker im kollektiven Bewusstsein der Europäer verankert ist? Warum ist sie nicht ebenso bekannt wie Auschwitz und die Schurkentaten des Nationalsozialismus´?
Nach der Zeit des Schweigens der Beteiligten, nach der Zeit der Vorwürfe und des Betroffenseins ist es an der Zeit, Beispiele des Mutes und der Zivilcourage in den Mittelpunkt des Bedenkens, vor allem im Geschichtsunterricht zu stellen.
"Hitlers Kanarienvogel" ist ein Buch, wie es in der Schule gebraucht wird! So können Jugendliche heute mit der Geschichte des Nationalsozialismus konfrontiert werden; und Ermutigung erfahren:
Es ist nicht unmöglich, das Richtige zu tun, auch wenn die Verhältnisse schwierig sind,
jede und jeder muss sich entscheiden und trägt Verantwortung für sein Tun,
und - eine gute Gemeinschaft kann schier Unmögliches schaffen...Sandi Toksvig schreibt "eine fast wahre Geschichte", so der Untertitel, d.h. sie verarbeitet die authentischen Erlebnisse ihrer Großeltern und anderer Familienmitglieder. Es geht um Bamse, den jüngeren Sohn der Theaterfamilie Skovlund und seinen Freund Anton, den Juden. Die Mutter ist eine bekannte Schauspielerin, der Vater Maler; der ältere Sohn schließt sich der Widerstandsbewegung an, der Onkel dem "Schalburg-Corps", einer dänischen Waffen-SS Einheit, die Tochter freundet sich mit einem deutschen Soldaten an.
Das alles ist so abenteuerlich, dass man beim Lesen den Atem anhält.
Vor allem die Ängste, die Bamse mehr und mehr bedrücken, als er in den Widerstand hineingezogen wird, werden nicht verheimlicht.
Umso mehr richtet sich die Aufmerksamkeit darauf, woher schließlich der Mut kommt, der die Angst überwindet und das Rechte tun lässt...
Dass nicht alle ungeschoren davonkommen, und z. B. die Mutter ihre Tapferkeit mit einer Morphiumabhängigkeit bezahlen muss, wird nicht verschwiegen.
Aber dass die Zivilcourage mutiger Menschen, zu einem Zusammenspiel guter Kräfte führte, die die Rettung des ganzen jüdischen Dänenvolkes ermöglichte, ist ein Geschehen, das nicht vergessen werden darf.

Besonders Jungen können sich mit diesen Protagonisten identifizieren - ein weiterer Grund, es dringend, auch und besonders für den Unterricht, zu empfehlen (Mädchen hatten schon lange die "Anne Frank")!



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Diese Rezension wurde verfasst von .
Veröffentlicht am 01.01.2010

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