Hinter dem Schnee. Eine Weihnachtsgeschichte

Autor*in
de Fombelle, Timothée
ISBN
978-3-8369-6118-9
Übersetzer*in
Grebing, SabineScheffel, Tobias
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Campi, Thomas
Seitenanzahl
56
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Hildesheim
Jahr
2022
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Büchereididaktisches MaterialFachliteraturFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Drei Schicksale laufen am Ende dieser Erzählung zusammen: Die Schwalbe Gloria ist – im Dezember! - auf ihrem Flug von Afrika in den Norden. Der einsame französische Lastwagenfahrer Freddy muss kurz vor Weihnachten noch arbeiten. Und der namenlose Geflüchtete ist auf dem Weg nach England.

Beurteilungstext

Zunächst haben die drei Erzählstränge, die sich in diesem Buch abwechseln, nichts gemeinsam. Der Leser erfährt, dass die Schwalbe Gloria, die etwas „aus ihrer Art geschlagen ist“, nach einem Sturz in Afrika von einem Kind gerettet und liebevoll gepflegt wurde. Glorias Perspektive zeigen die Illustrationen aus der Vogelperspektive auf Flüchtlingsströme durch Afrika. Aktuell kämpft sich der Vogel im Winter (!) von Afrika in Richtung Nordfrankreich vor. In ihrem Kopf ist vor allem der Gedanke „hinter dem Schnee wartet jemand auf dich“ (so lautet auch der französische Originaltitel des Buches). Die meiste Zeit über ist man als Leser bei Eiswagenfahrer Freddie und begleitet ihn auf seiner langen und schweigsamen Tour von Italien, über Frankreich nach England. Die Eis-Firma Pepino & Schultz hat schon bessere Zeiten erlebt und der Job macht einsam. Ein Gefühl von Sinnlosigkeit macht sich breit, besonders als kurz vor dem Ziel die Lieferung kurz und knapp per sms storniert wird. Wieder in seinem einsamen Zuhause angekommen, findet Freddie Gloria, welche in die Klimaanlage seines Kühlwagens geraten ist und dabei Alarm ausgelöst hat. In diesem Moment kreuzen sich alle Verbindungslinien, denn Freddie findet bei der Alarmkontrolle in seinem Eiswagen einen Geflüchteten, der gehofft hatte, bis nach England zu kommen. Nur der Leser kann wissen, dass dieser Erwachsene der Junge ist, der vor zehn Jahren die Schwalbe gerettet hat, denn ihm fehlt der linke Unterarm. Am Ende der Geschichte finden sich beide – dank Gloria – in ihrer Einsamkeit und Trauer vereint.
Die emotionsreiche Geschichte wird durch starke Bilder mit vielen Licht- und Schattenkontrasten begleitet. Schneegestöber auf Autobahnen, eine schwach erleuchtete Küche, ein dunkler Laderaum sind sehr intensive Motive, die einen die Erzählung hautnah miterleben lassen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Antje Tannen; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 14.02.2023

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