Hieronymus Frosch
- Autor*in
- Schmachtl, Andreas H.
- ISBN
- 978-3-401-70185-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Schmachtl, Andreas H.
- Seitenanzahl
- 52
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2014
- Preis
- 7,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Hieronymus Frosch - mit Leib und Seele Forscher und Erfinder - wird vom “fiesen Nick” als dümmlicher Tomatenfrosch beleidigt und begibt sich auf die Suche nach einem echten Tomatenfrosch, um zu beweisen, dass er weder dümmlich ist, noch einem Tomatenfrosch ähnelt.
Beurteilungstext
""Hieronymus FROSCH. Auf der Jagd nach dem Tomatenfrosch"" ist ein Erstlesebuch der Bücherbärreihe des Arena-Verlages, dem schon einige Hieronymus-Geschichten vorausgegangen sind, deren Kenntnis aber keine Voraussetzung zum Lesen des Buches sind.
Hieronymus wird in seinem Garten in der Efeugasse vom ""fiesen Nick"" als ""dümmlicher Tomatenfrosch"" beschimpft. Die Fronten zwischen dem Erfinderfrosch Hieronymus und Nick, welcher als Störer zugleich auch Impulsgeber des folgenden Abenteuers ist, werden gleich auf der 3. Seite in wenigen Worten festgesetzt und ziehen sich als übergreifendes Thema durch das ganze Buch: Nick sucht immer wieder Streit. Hieronymus antwortet darauf zunächst mit Ärger, besinnt sich dann aber auf seine Stärke: Er ist mit Leib und Seele Forscher. Da er nicht weiß, was ein Tomatenfrosch überhaupt ist, begibt er sich auf eine große Reise, um ihn zu finden und damit zu beweisen, dass er - Hieronymus - weder dümmlich noch ein Tomatenfrosch ist.
In seinem Lexikon findet Hieronymus die Information, dass Tomatenfrösche auf Madagaskar leben. Also begibt er sich mit seinem Flugflitzer auf die Reise nach Afrika. Er gönnt sich eine Pause bei den Pyramiden, fliegt weiter über den Indischen Ozean, wird dort von einem Piratenschiff beschossen - auf dem sich wundersamer Weise Nick befindet - und landet schließlich auf der Insel Madagaskar. Dort lernt er Minifrösche und andere interessante Tiere kennen, verzeichnet die neuen Erkenntnisse in seinem Forscherbuch und trifft plötzlich wieder auf Nick, der ihn erneut als ""dümmlichen Tomatenfrosch"" beleidigt. Dies hört der echte Tomatenfrosch, der sich plötzlich groß und rot, aber keineswegs dümmlich vor Nick aufbaut. Nick ergreift panisch die Flucht. Nachdem sich Hieronymus überzeugt hat, dass der Tomatenfrosch ihm ""kein bisschen ähnelt"" und das mit einem Eintrag in sein Forscherbuch quittiert, begibt er sich wieder auf die Heimreise.
Im Vorwort wird das Buch für Erstklässler im zweiten Halbjahr empfohlen. Das Buch weckt mit kindgemäßen, liebevollen und humoristischen Illustrationen die kindliche Neugier. Schriftgröße und Textumfang sind abgestimmt auf Erstleser/innen der 1.-2. Klasse.
Die reine Fantasiegeschichte wird spielerisch und ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder Realitätsabbildung erzählt. Originelle Sprachwendungen und freche Dialoge dürften geschickten Erstlesern Vergnügen bereiten.
Allerdings schwingt im Sprachduktus und durch eine skurrile Verknüpfung von bekannten Figuren in aktuelle Reiseerlebnisse auch eine Albernheit mit, deren Humor möglicherweise nicht jedes Kind spontan erfassen kann. Zum Beispiel wechseln in der Reisegeschichte die Orte völlig unvermittelt und scheinbar zusammenhanglos. Ab und zu werden realitätsbeschreibende Informationen eingestreut, die einem Reisebericht ähneln, später aber durch eindeutigen Humbug wieder in Frage gestellt werden müssen. Und selbst an den entferntesten Orten taucht immer wieder Nick mit seinen Störimpulsen auf.
Durch diese Brüche und Absurditäten in der Erzählung bleiben aber auch Fragen zurück, die neugierig machen. Mit Erstklässlern sollte das Buch wegen der darin enthaltenen Irritationen sinnvollerweise nachbesprochen werden, um die Kernaussage deutlich zu machen: Es geht nicht um den Tomatenfrosch, sondern wie Hieronymus mit Beleidigungen umgeht und dass letztendlich der Spaß des Entdeckens über plumpe Stänkerei siegt.