Hier kommt Bahar Bizarr
- Autor*in
- de Cock, Michael
- ISBN
- 978-3-407-75891-0
- Übersetzer*in
- Erdorf, Rolf
- Ori. Sprache
- Niederländisch
- Illustrator*in
- d'Or, Arevik
- Seitenanzahl
- 98
- Verlag
- Beltz & Gelberg
- Gattung
- Erzählung/Roman
- Ort
- Weinheim
- Jahr
- 2024
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüreVorlesen
- Preis
- 12,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Michael de Cock erzählt einfühlsam davon, wie es ist, in eine neue Klasse zu kommen und nach und nach die anderen Kinder kennenzulernen.
Beurteilungstext
Bahar, aus deren Perspektive erzählt wird, kommt in eine neue Klasse. Da ist es nicht einfach, den Mut zu haben, sich vorzustellen. Aber die anderen Kinder sind nett zu ihr und auch die Lehrerin ist geschickt darin, allen Kindern Wertschätzung entgegenzubringen. So kann sich Bahar leicht einleben und schnell neue Freunde finden. Bemerkenswert ist die selbstverständliche Vielfalt in dem Buch. Bahar hat zwei Mütter, andere Kinder haben ganz andere Familienhintergründe. Auch die Namen der Kinder deuten auf eine breite Vielfalt hin, was durch die Illustrationen von Arevik d'Or unterstrichen wird.
Im Unterricht sind die Berufe der Eltern Thema. Agnes Mutter ist Pilotin, Renés Papa ist Assistent des Mitarbeiters des Ministerassistenten, Anouks Mutter hat einen Burn-out, Rumans Mama hat eine Pizzeria. Da will Bahar etwas Besonderes sagen und behauptet, dass ihre Mami Schlagzeugerin in einer Rockband ist. Aus dieser Lüge entwickelt sich dann auf Umwegen eine Elternband, bei der auch die Lehrerin mitspielt. So löst sich auch dieser Konflikt. Gekennzeichnet ist das Buch durch den nahezu durchgängigen liebevollen und wertschätzenden Umgang miteinander. So können Kinder Modelle kennenlernen, wie man nett zueinander sein kann und es allen dabei gut geht. Und auch, als ein Kind bei der Vorstellung in die Klasse ruft „Bahar? Klingt bizarr.“ löst sich diese Zuschreibung schnell in Wohlgefallen auf, weil sich das so schön reimt. Da kann auch Bahar mitlachen.
Nun könnte man meinen, dass die Handlung ganz und gar weichgespült ist, eine durchgängige Wellnesslektüre ohne Tiefgang. Das fühlt sich auf den ersten Blick so an, auch wenn Handlungsschritte bisweilen nicht ganz kohärent aneinander anschließen. Dieses Buch ist aber ein Buch für einen zweiten Blick. Dann kann man darüber nachdenken, was wohl Renés Vater tatsächlich macht oder warum Anouks Mutter einen Burn-out haben könnte. Oder warum es erklärungsbedürftig ist, wenn man zwei Mütter hat. Oder ob es der Lehrerin doch auch Mühe kostet, die gute Stimmung in der Klasse aufrechtzuerhalten. Denn hinter dem Erzählten steckt durchaus viel Konfliktpotenzial. Und auf den zweiten Blick erschließen sich auch die Leerstellen zwischen den einzelnen Kapiteln und das Erzählte ergibt ein rundes Ganzes.