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Schlagwörter

• Freundschaft
• Frieden
• Kulturen
• Rassismus

Teaser

Wie geht man miteinander um. wenn der oder die andere sichtbar aus einem anderen Land oder Erdteil kommt? Weiß er oder sie wie wir uns hier verhalten oder wie begegne ich ihm oder ihr, damit er oder sie nicht fremd bleibt?

Beurteilungstext

Die Autorin dieses Sachbilderbuches, Alexandra Ndolo, kennt die Probleme, wenn ein Kind eine andere Hautfarbe hat, andere Speisen isst oder sichtbar aus einem anderen Land oder Erdteil kommt. Sie hat eine polnische Mutter und einen kenianischen Vater. Sie ist Profisportlerin im Bereich Fechten und hat zahlreiche nationale und internationale Meisterschaften gewonnen. Außerdem wurde sie 2022 Lesebotschafterin der Stiftung Lesen.
In ihrem Buch begegnen sich Kinder aus Albanien, aus der Ukraine, aus der Türkei, aus Deutschland, aus Syrien, aus Kenia, aus Korea oder aus... Gemeinsam ist ihnen, dass sie jetzt in eine zweite Klasse irgendwo in Deutschland gehen. Manche haben mandelförmige Augen, manche eine dunkle Hautfarbe, manche schwarze Locken, manche Kinder lieben das Essen von zu Hause aber auch traditionelles Essen aus Deutschland. So verschieden diese Kinder auch in ihren äußeren Merkmalen sind, so sind sie doch Kinder. Sie lieben Rennen, Verstecken, Klettern oder Ballspiele, sie haben Hunger und Durst und haben Freunde. Manche sind hier in Deutschland geboren und manche Kinder mussten aus ihrer Heimat mit ihren Eltern fliehen vor Krieg oder anderen Gefahren.
Und doch meinen manche Kinder, der andere müsste doch anders sein, da er eine andere Hautfarbe hat, oder weil er oder sie andere Augen hat, oder....
Aber das sind Vorurteile oder Klischees. Alexandra Ndolo klärt das kindgerecht auf. Zu vielen Kapiteln gehören Infokästen, die in verständlicher Sprache über die Unterschiede aufklären. Diese Infokästen heißen dann: Ach so ist das! Und hier werden Fragen geklärt wie: Kann in deiner Schulklasse jedes Kind gut rechnen? Deine Eltern kommen aus Asien, esst ihr jeden Tag Reis? oder Was ist eine Gesellschaft? Was ist eine Gemeinschaft? ...
Damit werden soziologische Fragen auf die Verstehensebene von Kindern heruntergebrochen. Ohne Wertung werden Antworten oder Ratschläge gegeben, wie z.B.: Frag einfach nach!
Kritik an dem Buch könnte sein, dass es etwas zu idealistisch geschrieben ist. Was ist, wenn Kinder in einem anderen Wertekanon aufgewachsen sind als in dem, der hier gilt? Wenn für sie Gleichberechtigung nicht gilt? Das kann zu erheblichen Konflikten führen. Dieses Problem ist ausgeklammert. Aber Alexandra Ndolo wollte positive Umgangsweisen in den Mittelpunkt stellen. Auf dieser Ebene kann man dann weiter diskutieren.
Am Ende des Buches stehen noch sechs Tipps für Eltern, wie man rassistischem Denken bei Kindern entgegentreten kann und vier Vorschläge für einen Unterricht in der Schule, die auf das Problem des Rassismus eingehen. Und ganz zum Schluss gibt es Anschriften für Beratungsstellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Daniela Kinkel hat zu diesem wichtigen Buch die Illustrationen geschaffen. Sie hat Sozialpädagogik und Illustration studiert und gibt dem Buch mit dem schwierigen Thema kindgerechte, manchmal comichafte Illustrationen, jedenfalls Zeichnungen, die Kinder absolut ansprechen und mit denen sie sich identifizieren können. Beeindruckend ist die Illustration auf den Seiten 22 und 23, wo viele verschiedene Kinder und Erwachsene beisammen stehen und eine Einheit bilden. Hier wird deutlich: Wir sind alle Menschen dieser einen Erde.