Hexe Alma verhext sich

Autor*in
Funke, Cornelia
ISBN
978-3-7855-8375-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Ishida, Naeko
Seitenanzahl
38
Verlag
Loewe
Gattung
Buch (gebunden)Erstlesebuch
Ort
Bindlach
Jahr
2016
Lesealter
6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Ein lustiges Erstlesebuch - mit Sprachwitz.

Beurteilungstext

Erstlesebücher können fürchterlich öde sein. Und sie können entlang der vermeintlichen Maßgaben für Erstlesebücher konstruiert sein, so, dass sie vielleicht lesetechnischen Anforderungen genügen, aber kaum als interessantes Buch daherkommen. Anders ist das bei "Hexe Alma verhext sich".

Die Story ist zwar einfach, aber trotzdem interessant: Alma ist unzufrieden mit der geringen Größe ihrer Kartoffeln, deshalb will sie sie größer hexen. Leider verhext sie sich - und nicht die Kartoffeln werden groß, sondern sie selber wird klein. Nun muss sie mühsam und gefahrvoll Katzenhaare besorgen, damit sie sich wieder groß hexen kann.

Die Geschichte wird in fünf Kapiteln erzählt, das Geschehen wird begleitet von Kommentaren der Tiere der Hexe: Kröte, Hühner und Ziege. "Hexenpech" muss sich Alma anhören. Diese Kommentare bringen Würze in die Geschichte. Ebenso einige "Fachbegriffe" der Hexensprache, die man in Erstlesebüchern nicht erwarten würde: "Verflixt und zugehext" oder "Verhext und zugeklebt". Damit bekommt das Buch nicht nur ein wenig sprachlich-literarische Qualität, wie sie in Erstlesebüchern oft gänzlich fehlt, sondern auch einen Witz.

Außerdem gelingt es dadurch, dem Buch auf der Wortebene die eine oder andere Leseherausforderung beizumischen. Denn ein Großteil der Wörter entspricht einem einfachen Lesewortschatz und ermöglicht dadurch Kindern mit wenig Leseerfahrung, dieses Buch selber zu lesen. Aber ganz ohne Herausforderungen würde auch hier Würze fehlen. Ansonsten folgt das Buch üblichen Mustern in Erstlesebüchern: Eine klare, große Schrifttype; kurze, knappe Sätze und Leseeinheiten, kaum eine Zeile mit mehr als vier Wörtern, meistens folgt der Zeilenwechsel den Sinneinheiten, jedoch gelingt dies nicht immer, gerade, wenn auch längere Sinneinheiten zusammenstehen müssten.

Die Bilder von Naesko Ishida ergänzen den Text und fügen Eigenes, Zauberhaftes hinzu. Sie beseelen Gegenstände wie beispielsweise die Grabgabel, Töpfe und Becher. Oder sie Kommentieren das Geschehen, beispielsweise indem Kröte und Ziege am Gartenzaun wartend Schach spielen. Und sie erweitern die Tierkommentare durch Gestik und Mimik.

Der Löwe Verlag ordnet das Buch der 3. Lesestufe zu, das ist in der Zuordnung des Verlags die erste Selbstlesestufe. Dies ist eine realistische Zuordnung für dieses Buch. Dass sich parallel dazu auch noch eine Empfehlung für die Klassenstufen 1/2 auf dem Buchcover findet, ist nicht nur überflüssig, sondern auch ärgerlich, denn für eine breite Differenzierung - auch in inklusiven Kontexten - ist die Lesestufe eine ausreichende und sinnvolle Zuordnung. Die Zuordnung von Klassenstufen hingegen nicht.

Insgesamt ein empfehlenswertes Erstlesebuch, das sicherlich in vielen Klassen in der Lesekiste stehen kann.

Christoph Jantzen, AJuM Hamburg

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Christoph Jantzen; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 03.09.2017

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