Heul doch den Mond an

Autor*in
Egli, Werner J.
ISBN
978-3-570-30039-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
224
Verlag
Bertelsmann
Gattung
Ort
München
Jahr
2002
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine Abenteuerfahrt mit einem VW-Bus durch den amerikanischen Westen von Kanada bis nach Mexiko.

Beurteilungstext

"On the road quer durch den amerikanischen Westen: Das ist der Traum vo Billy und Paula. Jetzt wird er wahr. Mit Lipstick, ihrem knallroten VW-Bus, treten sie die abenteuerliche Reise an." Mit diesen Sätzen wirbt der Verlag auf dem rückwärtigen Umschlag für das Buch. Der Leser wird in den Sommer 1969 zurückversetzt, der Anfang der Erzählung weist daraufhin, dass die Erlebnisse autobiographisch sind. Die Geschichte beginnt in Vancouver. Es ist die Welt der Hippies, der jungen Aussteiger, des zwanglosen Zusammenlebens in vorübergehenden Wohngruppen, die uns hier vorgestellt wird. In Vancouver starten Billy und Paula ihre wenig geplante abenteuerliche Reise durch die Neue Welt bis ins kulturbeladene Mexiko. Zur Aufgabe wird ihnen dabei ein junger Halbwolf, der ihr Reisebegleiter wird. Der Titel nimmt Bezug darauf. Der vordere Buchumschlag zeigt einen roten VW-Bus vor einer beeindruckenden Bergmassivkulisse. Das Buch macht damit und auch mit dem rückwärtigen Text (s.o.) neugierig auf phaszinierende Landschaftsbeschreibungen, auf das, was der amerikanische Westen zu bieten hat. Leider sieht die Realität ganz anders aus: Der Leser muss sich auseinandersetzen mit den Schwierigkeiten, die ein Halbwolf im Umgang mit sich bringt, den Konflikten mit der Polizei und den Willkürlichkeiten und der Brutalität der mexikanischen Ordnungshüter. Der Traum von Billy und Paula wird zum Albtraum, dem sie nur mit Mühe entrinnen können. Dabei ist die Naivität, mit der sie sich auf diese Reise begeben, ohne sich vorher über die Gefahren zu informieren, erstaunlich. Erstaunlich ist auch das mangelnde Feingefühl bei der Annäherung an fremde Kulturen. Die Sprache ist drastisch derb, so dass der Leser das Buch aus mehreren Gründen nicht genießen kann.
Das Buch mag der Realität entsprechen und zeigt uns, wie spontan junge Menschen auf die Reise gegangen sind und vielleicht auch noch auf die Reise gehen. Im begrenzten Umfang kann es jungen Lesern von heute einen Eindruck von der beschriebenen Zeit vermitteln. Es ist ausgezeichnet mit dem Friedrich-Gerstäcker-Preis der Stadt Braunschweig.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RE.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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