Herrn Swart brummt der Schädel oder wie das denken im Kopf die Richtung wechseln kann

Autor*in
Molen, Jenny van der
ISBN
978-3-522-30412-2
Übersetzer*in
Erdorf, Rolf
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Hildebrand, Hanna
Seitenanzahl
22
Verlag
Thienemann
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Stuttgart
Jahr
2015
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Aristoteles, Kant, Locke, Decartes – was diese Philosophen mit unserem Leben zu tun haben? Mehr als man vielleicht denkt. Herr Swart jedenfalls, der neue Philosophielehrer, hat sich in den Kopf gesetzt, seinen Schülern die Herren der Vergangenheit nahezubringen. Dabei greift er zu eher unkonventionellen Methoden.

Beurteilungstext

’Was ist Philosophie?’ fragt Herr Swart. ‚Das sagten Sie doch schon’, sagt Sanne vorlaut. ’Nachdenken.’ ‚Stimmt’, sagt Swart. ‚Aber es ist mehr.’ (…) ‚‚Gelaber’, mault Sanne. (…) ‚Wieso Gelaber?’, fragt Herr Swart. ‚Weil man nach Antworten sucht, die es vielleicht gar nicht gibt.’ ‚Und das heißt?’ ‚Na. Dass es schade um die Zeit ist.’“ So einfach ist es vielleicht nicht – aber mal ehrlich: Was haben Aristoteles, Kant, Locke, Decartes denn mit unserem heutigen Leben noch zu tun? Wieso sollte sich irgendjemand noch für die Typen aus der längst vergangenen Vergangenheit interessieren? Weil uns ganz viel mit ihnen verbindet, findet Janny van der Molen. In ihrem Roman lässt sie den Philosophielehrer Godfried Swart die Geschichte der „Liebe zur Weisheit“ auf unkonventionelle Art und Weise unterrichten und seine Schüler tief in die Strukturen des Nachdenkens tauchen. Jener Lehrer nämlich hält weder was von Büchern noch von Notizen auf Papier. Stattdessen brauchen die Schüler nur eines: ihren Kopf. Die Aufgabe: nachdenken. Und so forschen sie im Keller nach Platons Höhlengleichnis und gehen spazieren, weil man beim Gehen besser nachdenken kann.
Philosophie meint die Auseinandersetzung mit dem Leben. Mit unseren gesellschaftlichen Regeln, Konventionen, Überzeugungen und ungeschriebenen Gesetzen. Das Nachdenken über das Menschliche und den Menschen ist nie überholt – und vielleicht sogar nie wichtiger gewesen als jetzt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.10.2015