Herr Tiger wird wild

Autor*in
Brown, Peter
ISBN
978-3-570-15908-8
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
48
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Herr Tiger ist sehr unzufrieden mit seinem alltäglichen Leben, er bricht daher aus seinem steifen Alltag aus und kommt seinem Ursprung einen Schritt näher. Als er wieder so sein kann wie Tiger nunmal sind: wild und gefährlich, vermisst er seine Freunde und kehrt in sein früheres Leben zurück. Hier ist aber gar nicht mehr alles wie früher: Herr Tiger konnte ihnen ein Vorbild sein für eine glücklichere, zufriedenere Zeit.

Beurteilungstext

Das Bilderbuch von Peter Brown erzählt eine alltägliche Geschichte, die Mut macht, sich einmal etwas zu trauen. Herr Tiger lebt in einer Welt, in der er eigentlich nicht er selbst sein kann. Alle anderen Tiere haben sich so sehr daran gewöhnt, dass es ihnen gar nicht mehr auffällt, wie unglücklich sie sind. Symbolisch stellt Brown dies in den Bilder dar: Die gesamte Tierwelt wird in einem zivilisierten städtischen Leben mit Hochhäusern in grau-braunen Farben und vor allem eckig und damit unnatürlich dargestellt. Sie tragen enge Anzüge und halten die Augen geschlossen, was konträr zum Text “Alle waren vollkommen zufrieden, so wie es war.” steht. Herr Tiger hingegen sticht mit seiner orangenen Farbe heraus. Er blickt dem Leser direkt in die Augen, als bäte er ihn um Hilfe. Die starke Symbolik in den Bildern, die nur schwer in Zusammenhang mit den sprachlichen Aussagen zu bringen ist, ruft Irritationen hervor, welche das Lesen spannend machen. Die Lösung fällt Herrn Tiger schnell ein: er bricht aus der Welt aus, entgegen der Meinung aller anderen und läuft in die Wildnis, wo er endlich so sein kann wie er will. Als er feststellt, dass er zwar frei, aber einsam ist, kehrt er mit einem anderen Selbstbewusstsein zurück. Doch hier hat sich alles verändert. Die Tiere haben an Steifheit verloren, lächeln, spielen, verlernen ihren unnatürlichen aufrechten Gang und ihre Kleidung und sie blicken dem Leben mit geöffneten Augen entgegen.
Ein Buch voller Symbolik und tiefgehender Moral: Sei wie du bist und wenn du unglücklich bist: Mach was draus. Es gibt einem Mut zur Veränderung und ruft dazu auf, sein alltägliches Leben wahrzunehmen: Ist man tatsächlich zufrieden, mit der Rolle, die man in seinem eignenen Leben spielt?
Mit wenig Text und meist großen, über je eine Doppelseite reichenden Bildern, die eine Mischung aus cartoonhafter und malerischer Darstellung bilden, punktet das Buch gleichermaßen wie mit seiner Geschichte, die sich so leicht übertragen lässt auf das eigene Leben.

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Diese Rezension wurde verfasst von nrö.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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