Herr Lavendel

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Teaser

Welche Erinnerungen hast du? Welche Bilder hängst du an deine Erinnerungsleine?
Wir begleiten Herrn Lavendel bei seinen alltäglichen Begebenheiten, immer auf der Suche nach großen und kleinen Erlebnissen. Magisch fordert es uns zum Nachdenken, Reden und Fragen auf!

Beurteilungstext

Auf dem Cover begegnet uns Herr Lavendel kopfüber, sein Schmunzeln zeigt, er scheint zufrieden mit sich und der Welt um ihn herum. Was das kleine Büchlein dem Leser in den folgenden Seiten offeriert, ist eine Poesie des Glücks.
Michael Roher inszeniert den Alltag Herr Lavendels auf jeder Doppelseite als philosophische Aufforderung, über das Abgebildete hinaus zu denken.
Er pflanzt eine Idee in einen Blumentopf, er trifft das Meer, wartet auf den Wind, spielt die besten Hexengeschichten bei Regenwetter, ist verliebt, trifft den Tod und bekommt um Mitternacht Besuch von einem ängstlichen Geist. So sammelt er im Laufe der Zeit Erinnerungs-Dinge, die er an seine Erinnerungswäscheleine hängt. Eine Idee, die zum Nachmachen einlädt.
Der Autor erzählt keine zusammenhängende Geschichte, es sind jeweils Momentaufnahmen, die meist mit "Heute" beginnen und immer mit einer Frage an den Leser enden.
"Denkst du, ich kann es?", fragt Herr Lavendel. "Nichts ist unmöglich", sagt die Hummel. Und schon brummen sie von Blüte zu Blüte. Was würdest du gerne können?
Mit jeder randlosen Doppelseite öffnet sich erneut eine Bühne mit Collagen, die sich in Farbe, Struktur und Material (vergilbte Buchseiten, Schrankpapier, etc.) verändern. Herr Lavendels Gestalt bleibt stets unverändert.
Der kindliche und/oder erwachsene Betrachter geht selbst auf Erinnerungsjagd und hängt sich seine Wäscheleine imaginär oder ganz real ins Zimmer.
Ein wundervolles Buch, das zum Fragen, Reden und Nachdenken anregt.
Sehr empfehlenswert von 5-99 Jahren.