Herr Eichhorn und der Mond

Autor*in
Meschenmoser, Sebastian
ISBN
978-3-480-22531-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Meschenmoser, Sebastian
Seitenanzahl
48
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Esslingen
Jahr
2009
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Für Herrn Eichhorn ist die große, gelbe Scheibe, die auf seinem Baum landet, zweifellos der Mond. Aus Angst, als Dieb angesehen zu werden und womöglich mit seinen Helfern zusammen ins Gefängnis zu kommen, versucht er mit allen Mitteln, ihn wieder los zu werden. Einige andere Tiere sind in das Abenteuer verwickelt und von dem Mond ist bald nur noch ein schmales Stück übrig. Nach gemeinsamen Anstrengungen sehen sie schließlich die Mondsichel wieder am Himmel.











Beurteilungstext

Bei diesem Bilderbuch beginnt die Geschichte schon, bevor sie in Bild und Text erzählt wird, nämlich auf den Illustrationen der Umschlaginnenseiten. Sie erzählen die Rahmengeschichte von der Herkunft des Käselaibs, die Herr Eichhorn nicht kennt. Das betrachtende Kind kann das lustvolle Gefühl genießen, Herrn Eichhorn überlegen zu sein, der nicht daran zweifelt, dass das nur der gestohlene Mond sein kann.
Sehr menschlich in seiner Angst vor Obrigkeit und Gefängnis reagiert das Tier, ganz im Gegensatz zu den kunstvoll naturalistischen Zeichnungen der Tiere. Sparsam koloriert sind die Zeichnungen, sodass das Gelb des “Mondes” umso auffälliger hervorleuchtet. Dagegen sind die Vorstellungen von Herrn Eichhorn, der sich und nach und nach auch seine Freunde und Helfer schon im Gefängnis sieht, detailgenau ganz in düsterem Grau gezeichnet.
Diese “inneren Bilder” der Hauptperson erscheinen an drei Stellen im Buch unvermittelt auf einer eigenen Doppelseite, wenn seine Angst vor Strafe ihn überwältigt. Es verführt zum Rückwärtsblättern und Vergleichen der Bilder, in denen jedesmal neue Details hinzukommen. Sicher erschließt sich dieser Zusammenhang nicht allen Kindern spontan.

Erzählt wird die Geschichte mit wenigen Worten aus der Sicht von Herrn Eichhorn, wie Bock und Igel die Sache sehen, kommt nicht zur Sprache. Seitenweise sprechen die Bilder für sich und kommen ohne Text aus. Umgekehrt bietet auch der eingefügte Text ein Bild mit typographisch herausgehobenen Wörtern und Sätzen oder folgt über die Seite verteilt den Sprüngen des Bocks. Manches bleibt unausgesprochen. Wie mag Herr Eichhorn die Tiere zur gemeinsamen “untierischen” Aktion gebracht haben, mit der sie den “Mond” wieder an den Himmel zu schleudern trachten? Und wie kommen Bock und Igel zu Eichhorn auf den Baumast? Diese Spannungen zwischen der realistischen Rahmenhandlung, der naturalistischen Darstellungsweise und den fantastischen Auslegungen von “Herrn Eichhorn”, der sich ja schon durch die Anrede von den Tieren abhebt, machen den Reiz des Buches aus.

Ein Bilderbuch, an dem Erwachsene und Kinder gleichermaßen Freude haben können, am besten beim gemeinsamen und wiederholten Betrachten.

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Diese Rezension wurde verfasst von rie.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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