Herr Eichhorn und der König des Waldes

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Teaser

Nachdem der Steinbock Herrn Steinbock vom König des Waldes erzählt hat, wünscht dieser ihn und seine weisen Ratschläge zu treffen. Als er ihn dann gefunden zu haben meint, ist der wichtigste Ratschlag das markieren des Zuhauses. Doch als sich das erst einmal herumgesprochen hat, beginnt der Wald erbärmlich zu stinken…

Beurteilungstext

„Sein Kopf kann der eines Fuchses sein, die Ohren vom Hasen, der Körper vom Hirsch. Sein Haupt ist von Laub gekrönt und in seinem Herzen trägt er den Morgenstern.“
Auf diese Weise wird Herrn Eichhorn der König des Waldes beschrieben. Als er einen Hund im Wald trifft, nimmt er all dessen Ratschläge eines guten Lebens an: Löcher graben, sich im Kreis drehen, hinter den Ohren kratzen. Und überall seinen Duft hinterlassen. Doch je mehr Tiere von den Ratschlägen des Königs erfahren, desto schlimmer wird der Geruch im Wald. Bis alle auf die kleine Insel flüchten und am Morgen eine Gestalt im Nebel erahnen. Groß und prächtig, ganz anders als der vermeintliche König.
Die gesamte Geschichte ist dem Lesenden klar – da hat Herr Eichhorn etwas falsch verstanden. Doch selbst wenn wir könnten, würden wir Herr Eichhorn nicht in seinen Tätigkeiten unterbrechen. Denn er ist so glücklich, die Weisheiten des Königs zu hören. Da wollen wir nicht stören, sondern nur sehen, was als nächstes passiert. Eine bewegte Geschichte für Groß und Klein, bei der jeder schmunzeln wird.

Gewohnt lebendig und zart sind die Bilder von Herrn Eichhorn und seinem Wald gezeichnet. Es handelt sich um oftmals doppelseitige kolorierte Bleistiftzeichnungen die äußerst lebendig wirken. Einige Bilder kommen gänzlich ohne Text aus und erzählen die Geschichte auf bildlicher Ebene weiter. In Diesen Bildern gibt es keinen Himmel, die Farben beschränken sich auf zarte Braun- und Grüntöne mit kleinen Akzenten in Form von Blüten oder Insekten. Einen deutlichen Unterschied dazu bilden die Illustrationen der vom Steinbock erzählten Geschichte über den König des Waldes. Diese drei doppelseitigen Ölbilder sind in kräftigen Farben gehalten und heben sich deutlich vom Rest des Buches ab. Sie scheinen – passend zur Geschichte – aus einer anderen Welt zu stammen.

Sebastian Meschenmoser, Autor und Illustrator dieses Buches, ist bekannt für seine Ölbilder, in denen Mensch- und Tierwelt auf teilweise verwirrende Art verknüpft und verdreht werden. Ganz anders ist da sein Zeichenstil in der Herr Eichhorn Reihe. Meschenmoser lebt und arbeitet in Berlin.

Enja Weyhe, Ajum Hamburg