Herr Eichhorn und der erste Schnee

Autor*in
Meschenmoser, Sebastian
ISBN
978-3-480-22359-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Meschenmoser, Sebastian
Seitenanzahl
56
Verlag
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Esslingen
Jahr
2007
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Herr Eichhorn will endlich mal Schnee sehen! Mit viel Bewegung an frischer Luft trotzt er dem Winterschlaf und macht damit den Igel neugierig. Um wach zu bleiben, singen sie raue Seemannsweisen, was wiederum den Bären stört. Zu dritt finden sie allerlei, was sie für die erste Schneeflocke halten: eine kaputte Zahnbürste, eine alte Blechbüchse, eine löchrige Socke. Dann aber staunen sie nicht schlecht: Es beginnt zu schneien! Endlich können sie zu dritt Winterschlaf machen.

Beurteilungstext

Lesens- und sehenswert! Das ist bereits der zweite Band von diesem originellen Texter und Illustrator um Herrn Eichhorn. Diese etwas distanziert-vornehme Bezeichnung des rotfelligen Waldbewohners kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich um ein sehr munteres. entschlossenes Tierchen handelt. Das deutet Sebastian Meschenmoser bereits durch seinen unruhigen Strich an: Herr Eichhorns buschiger Schwanz ist vom Umriss her deutlich, aber mit wenigen losen, fast kritzeligen roten Buntstiftstrichen ausgefüllt, als sei er ständig in Bewegung, zu schnell, um ihn in Ruhe zu zeichnen.
Um so detaillierter sind dann die Gesichtsausdrücke der drei sprechenden Tiere, die die ganze Handlung - Suche nach Wissen, das man nicht erzwingen kann - in das Reich der Fabel verweist. Hinreißend der winterliche Wald, kühl und grau, vor dem Herr Eichhorn sich farblich deutlich abhebt. Die Zeichnungen, mal mit Schrift, mal ohne, nehmen meist, aber nicht immer Doppelseiten ein, wobei die Schriftgröße je nach Dramatik dem Inhalt angepasst wird und mal größer, mal kleiner ist. Tolle Bewegungsstudien von Herrn Eichhorn zeigen, wie er wie ein Wahnsinniger um den Baum rast, um sich wach zu halten. Da spritzt die Borke nur so nach allen Seiten! Und wirklich sehr lustig sind die Bilder, auf denen Herr Eichhorn und der Igel raue Seemannsweisen singen. Man hört förmlich, wie "What shall we do with the drunken sailor" durch den stillen Winterwald schallt.
Dann folgt der Auftritt der dicken, weißen Schneeflocke, die dem Bären auf die Nase fällt. Die folgende Perspektive ist fabelhaft: Von hoch oben, aus der himmlischen Sicht der Schneeflocken, schauen wir auf die drei staunenden Tiere herunter. Plötzlich lösen sich die Farben aus dem beige-grau-braun-rötlichem Buntstift-Spektrum: Der Himmel ist ein sattes Deckfarbenblau, die Erde wird hellblau.
Auf den letzten Seiten gibt es keine Schrift, und sie ist auch nicht nötig: Die Bilder sagen uns besser als tausend Worte alles, was wir wissen müssen.
Ein kleiner Gag: Auf der letzten Seite, als die Tiere bereits in ihrer Höhle schlafen - mit ordentlich ruhig-sattem Fell gezeichnet - sehen wir zwei Waldarbeiter, die mitten im tief verschneiten Walt erstaunt auf einen Schneemann blicken, den die Tiere mit ihren Fundsachen geschmückt haben. Der Mann mit der Brille soll der Autor selbst sein.

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Diese Rezension wurde verfasst von Krä.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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