Herr der Diebe

Autor*in
Funke, Cornelia
ISBN
978-3-8415-0197-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
400
Verlag
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2013
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

""Der Herr der Diebe"" erzählt die Geschichte von den Brüdern Prosper und Bo, welche auf eigene Faust nach Venedig fahren, um vor ihrer Tante in Deutschland auszureisen. Dort angekommen, werden sie von einer Gruppe Kindern aufgenommen, welche vom Herrn der Diebe angeführt wird. Daraufhin engagiert die Tante den Detektiv Victor, welcher Prosper und Bo suchen soll.

Beurteilungstext

Das Buch schleußt den Leser von Beginn an in eine spannende Abenteuergeschichte zweier Kinder, die sich in einer kleinen Bande durch das Leben schlagen. Sie leben in einem alten Kino und laufen stets Gefahr entdeckt zu werden. Diese Spannung hält sich über das gesamte Buch. Informationen über die Figuren und Hintergründe der Geschichte gibt Funke jeweils sehr sparsam, was die Spannung noch einmal steigert. Vom merkwürdigen “Herrn der Diebe” erhält man erste Informationen, da er auf dem Buchcover in seinem typischen Mantel und Stiefeln auf einer Brücke in Venedig illustriert ist. Und trotzdem gerät man als Leser immer wieder ins Zweifeln, welche Rolle ihm wirklich gebührt: Raubt er tatsächlich die großen Museen Venedigs aus? Und wie macht er das nur?
Beim Lesen des Buches kann man sich gut in die Kinder reinversetzen und mit ihnen mitfiebern. Besonders das Leben ohne Eltern auf der Straße, die Beziehung zwischen Prosper und Bo und die Konflikte mit den erwachsenen Charakteren werden gut beschrieben und sind nachvollziehbar. Dadurch vermittelt das Buch Werte wie Fürsorge, Ehrlichkeit und Gerechtigkeit.
Das Buch ist in kurze Kapitel eingeteilt, deren Länge gut zum Vorlesen oder eigenen Lesen z.B. als Abendlektüre geeignet ist. Jede Kapitelüberschrift ist mit einem kleinen Bild versehen, welche zum Inhalt des Kapitels passt. Eine Vokabelliste mit italienisch-deutscher Übersetzung und eine Karte von Venedig finden sich am Ende des Buches, was die Nähe zur Realität noch stärker spüren lässt. Man liest Funkes Buch also voller Spannung und wird in den Glauben versetzt, die Geschichte sei tatsächlich passiert. Kurz nach der Hälfte allerdings geht das Buch ins Fantastische über, was mit den bisherigen Vorstellungen bricht. Dieser Bruch ist nicht gut nachvollziehbar und kehrt die Geschichte ein wenig ins Lächerliche. Die Folgerungen sind ebenfalls, zumindest für einen erwachsenen Leser, nicht ganz schlüssig und man kann das Buch nicht mehr richtig ernst nehmen.
Insgesamt handelt es sich um ein spannendes Buch in ansprechendem Taschenbuchformat, welches sich gut als Urlaubslektüre eignet. Die fantastische Wendung ist allerdings Geschmacksache und braucht etwas Einfühlungsvermögen.

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Diese Rezension wurde verfasst von nrö.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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