Herbst auf Solupp

Autor*in
Scheffel, Annika
ISBN
978-3-522-18657-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
348
Verlag
Thienemann
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/RomanFantastik
Ort
Stuttgart
Reihe
Solupp Band 4
Jahr
2024
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Herbst kann auf Solupp eine stürmische Zeit sein. Besonders dann, wenn sich Realität und uralte Geschichten ineinander verzahnen. Fakt ist: Joons Hund Feinur ist verschwunden. So macht sich Joon auf die Suche nach ihm und seine Freunde und Freundinnen müssen jetzt Joon im stürmischen Meer suchen.

Beurteilungstext

Man hätte denken können, dass der letzte Solupp-Band (Frühling auf Solupp) der letzte in dieser Reihe ist. Doch da fehlte ja noch eine Jahreszeit, der Herbst. Und das Rätsel des Jungen aus dem Meer von Band eins – dem Jungen namens Joon – war ja auch noch nicht gelöst. Daher folgt logisch ein vierter und diesmal abschließender Band – so die Autorin.
Solupp, diese geheimnisvolle Insel, die auf keiner Landkarte und selbst bei Google Earth nicht zu finden ist, ist diesmal nicht so sehr der Schauplatz der Erzählung. Dieses mal geht es in die Inselwelt von Solupp. Vier Inseln waren eine einzige, die durch Streit und Missgunst in vier Teile zerrissen worden ist. Die Königin selbst – so die Legende – hatte angeregt, dass ihre vier Kinder gemeinsam und gerecht über die Insel und die Elemente herrschen sollten. „Doch davon wollte der Erstgeborene nichts wissen. Gebt mir die ganze Insel, Mutter, als Ältester will ich der Herrscher über alles sein!“ (S. 263). Die Mutter gab nach, da sie alt und schwach geworden war. Zwar wurde sie vom Meer gewarnt: „Bedenke, die Insel wird darüber ihr Herz verlieren!“ (S. 264). Aber die Königin sagte: „So sei das Herz der Insel der Preis für den Frieden unter meinen Kinder!“ (S. 264). Doch die Macht über die Inseln machte den Ältesten einsam. Und so schuf er sich ein Kind aus Wasser und seinen Gedanken: Joon.
Dieses Kind wurde auf Solupp – einer der vier Inseln – an Land gespült und fand bei den Menschen Freunde. Doch jetzt verlangt der Älteste sein Erbe zurück. Er will Joon wieder unter seine Macht bekommen, ihn aus den Freundschaftsbändern lösen und ihn für immer in seine Gewalt bringen.
Deswegen kann Joon auch nicht mit Ema im Sommer zu seinen Freunden in der Stadt auf dem Festland reisen – sooft er es auch versucht hat. Darüber ist der Sommer vergangen und der Herbst ist gekommen und mit ihm seine Freunde aus der Stadt. Doch Joon muss die Insel trotz Sturm verlassen, da er seinen Hund Feinur vermisst und ihn irgendwo in der Inselwelt vermutet.
Annika Scheffel nimmt uns in ihrem Abschlussband nicht auf eine tröstliche Insel mit, sondern in einen stürmischen Herbst voller Wind und Regen, voller Abenteuer und Geheimnisse. Wir fahren mit den Kindern vom Festland und Ema auf die drei übrigen Inseln, erleben Abenteuer in verlassenen Burgen, bei ängstlichen Bewohnern und schwanken mit ihnen auf dem aufgewühlten Meer. Aufgewühlt ist es von der Gier des Ältesten, von seiner Sorge, dass Joon nicht sein Erbe antreten wird. Die Handlung wird zu einem inneren Kampf gegen den Ältesten, der alles Böse der Welt verkörpert.
Joon alleine ist zu schwach für dessen Angriffe. Aber die Macht der Freundschaft und die Liebe zu dem jungen Menschen Kurt hilft ihm, aus den Fängen des Bösen zu entkommen.
Annika Scheffels Sprache passt sich dem Inhalt an. Bildhaft sind ihre Wortschöpfungen. Und wenn sie von der Dunkelheit spricht, die in den Tag hinein tröpfelt, so werden Bilder angeregt, die die Stimmung erfühlen lassen. Sie personifiziert die Natur, den Herbst, der in Häuser und Zimmer kriecht und lässt „ein Feuer Wärme flackern“.
Die Autorin hat einen spannenden und abenteuerlichen Abschlussband geschaffen, komponiert aus altnordischen Mythen, biblischen Andeutungen und kindlichen Gedanken. Sie mischt dies alles in Worte voller Poesie und man spürt die Nähe zu der großen schwedischen Erzählerin des 20. Jahrhunderts.
Ein mehr als gelungener Abschlussband einer großartigen Buchreihe.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Walter Mirbeth; Landesstelle: Bayern.
Veröffentlicht am 17.09.2024

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