Herbst Attacke
- Autor*in
- Savina, Nataly
- ISBN
- 978-3-551-52043-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 136
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- Taschenbuch
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2012
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 9,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Leos Eltern trennen sich und der 15- jährige zieht mit seiner Mutter Rosa in eine andere Stadt. An seiner neuen Schule fällt ihm als erstes das schöne Mädchen Farsaneh auf. Sie ist Iranerin und Schwester von Malik, einem Schläger und Anführer einer Schüler-Gang, der ausschließlich Russen, Iraner und Italiener angehören.
Beurteilungstext
In einem mitreißenden Erzählstil gewährt die Autorin Einblicke in das Alltags- und Seelenleben dieser jugendlichen Clique. Bis Leo seinen Platz in der Hackordnung gefunden hat, muss er einige Prügel einstecken. Er nimmt es gelassen hin, schon weil er Farsaneh nahe sein will. Manchmal schaut sie zu, wenn die Jungs ihre Wettbewerbe austragen: Mülleimer anzünden, Briefkästen sprengen oder Mitschülern die Handys rauben. Stets ist sie dabei in Begleitung des kleinen Bruders Babak. Seit dem Tod der Mutter kümmert sie sich um ihn und die Familie. Weder der iranische Vater noch Leos Mutter wissen, was ihre Kinder so treiben. Farsaneh erlaubt irgendwann Leo, sie ein paar Mal heimlich zu küssen. Danach macht sie Schluss mit ihm, weil die Wortführer der Clique sie sonst umbringen. Leo versteht alles nicht. Er versteht auch nicht, als Malik nebenbei bemerkt, dass seine Schwester wohl bald heiraten müsse. Als Leo und Farsaneh sich ein letztes Mal zu einer Aussprache treffen, kommt es zum Sex zwischen den beiden. Und ausgerechnet da werden sie vom kleinen Bruder ertappt. Farsaneh verschwindet spurlos aus der Stadt. Auf das eigene Gefühlschaos reagiert Leo mit rasender Wut, die er an einem harmlosen Studenten auslässt. Er drischt auf den jungen Mann ein, bis die Polizei einschreitet. Viele Teenies werden eigene Erlebnisse in dieser Erzählung wieder finden und quälende Fragen wie Leo kennen. Nirgends in diesem Buch sind Begriffe wie Migranten oder Religion zu finden. Dadurch versucht es – scheinbar - ohne kulturellen Hintergrund ein heißes Thema in der öffentlichen Diskussion zu benennen. Es ist, um etwas Aufklärung zu schaffen, sehr empfehlenswert als Diskussionsanstoß in Gruppen mit besonderem ethnischen oder religiösen Hintergrund. Mit dieser Lektüre können Erwachsene und Jugendliche gut ins Gespräch kommen, um kulturelle Unterschiede, wie sie hier aufeinander prallen, zu klären.