Helden des Olymp - Das Haus des Hades

Autor*in
Riordan, Rick
ISBN
978-3-551-31623-3
Übersetzer*in
Haefs, Gabriele
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
624
Verlag
Carlsen
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Hamburg
Jahr
2017
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Klassenlektüre
Preis
11,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Der Untergang der Welt steht kurz bevor: Die Erdgöttin Gaia will sich die Erde mit ihrer Armee aus Titanen untertan machen. Jedoch hat sie nicht mit den sieben auserwählten Halbgöttern gerechnet, welche den Auftrag haben, die Welt vor Gaia und ihrem Vorhaben zu beschützen. Um Gaia aufzuhalten, müssen die auserkorenen Helden das Tor zur Unterwelt von beiden Seiten schließen, sodass die Titanen der Unterwelt nicht auf die Seite der Sterblichen können. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit!

Beurteilungstext

Der Roman ist der vierte und vorletzte Band der erfolgreichen Jugendbuchreihe „Helden des Olymp“ und erschien erstmals im Jahr 2013. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen sieben Halbgötter, die auf der Reise zu den Toren der Unterwelt sind, um diese zu schließen und damit die Göttin Gaia von ihrem Vorhaben aufzuhalten, die Welt mit ihrer Armee aus Titanen zu beherrschen. Zwei dieser auserwählten Halbgötter, Percy und Annabeth, sind am Ende des letzten Bandes in den Tartarus (die Unterwelt) gefallen. Jetzt versuchen die beiden, den Tartarus zu durchqueren und zu den Toren der Unterwelt zu gelangen. Auf ihrer anstrengenden und mit Gefahren gezeichneten Reise treffen sie auf Hexen, Titanen, Riesen und andere Halbgötter sowie Götter, die ihnen meist nicht gut gesinnt sind.

Währenddessen machen sich die verbliebenden Halbgötter Hazel, Leo, Frank, Jason und Piper mit ihrem Schiff, der Argo II, auf die Reise nach Griechenland, um die Tore auf der Seite der Sterblichen zu erreichen und diese von dort aus zu schließen. Auch sie überwinden dabei Gefahren, knüpfen neue Beziehungen und entwickeln sich weiter.
Beziehungen und Freundschaften, die erste große Liebe oder auch die persönliche Entwicklung der einzelnen Protagonisten sind Themen, mit denen sich der Roman auseinandersetzt. Dabei durchleben alle Figuren ihre individuelle „Reifeprüfung“ und wachsen häufig über sich selbst hinaus.

„Das Haus des Hades“ behandelt damit diverse jugendweltnahe Themen, welche die Halbgötter eher wie Menschen mit Problemen und Schwächen erscheinen lassen, anstatt wie unerreichbare Götter. Diese Vielfältigkeit von sozialen und zwischenmenschlichen Themen lässt den Roman gerade für jugendliche Leser attraktiv erscheinen. Wie bei jedem Band der Reihe stehen die griechische und die römische Mythologie im Vordergrund. Aus der Vielfalt der verschiedenen Fantasiewesen wie Hexen, Titanen und Götter stechen vor allem die sieben Halbgötter mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und Persönlichkeiten heraus. So ist z. B. Percy der mutige Anführer der Truppe, Leo der Spaßvogel oder Hazel das schüchterne Mauerblümchen. Da es sich um das vierte Buch der Reihe handelt, gibt es unter den Halbgöttern bereits bestehende Beziehungen, die sich im Laufe der Geschichte weiterentwickeln. Außerdem lassen sich wiederkehrende Stilmittel erkennen: die nicht verschwommenen Grenzen von Gut gegen Böse oder die traditionellen Persönlichkeiten der einzelnen Götter. So beklagt sich z. B. die Göttin des Elends über das Leben oder der Kriegsgott Mars sehnt sich nach Krieg und Gewalt. Des Weiteren wechselt das Setting häufig von z. B. traumhaften Strandidyllen zu düsteren Wäldern aus der Unterwelt, welche detailliert beschrieben werden.

Der Roman ist in insgesamt 77 Kapitel gegliedert, welche römische Zahlen in chronologischer Reihenfolge als Überschrift besitzen. Die einzelnen Kapitel werden immer aus der jeweiligen Sicht von einem der sieben Halbgötter erzählt. Dabei handelt es sich stets um einen personalen Erzähler. Diese ständig wechselnde Perspektive bringt nicht nur Abwechslung, sondern verschafft einen fokussierten Blick auf die einzelnen Charaktere und ihre spezifischen Eigenschaften.

Am Ende befindet sich ein Glossar, in welchem unbekannte Ausdrücke der griechischen und römischen Mythologie, aber auch vom Autor erfundene Begriffe, erklärt werden. Der Jugendroman überzeugt viele Altersstufen durch seine detailliert gezeichneten Charaktere, seine dynamische und fesselnde Geschichte und seine durchdachte Erzählweise. Die Kopplung zwischen der griechisch-römischen Mythologie und der für Jugendliche lebensweltnahen Themen macht ihn gerade für jüngere Leser lesenswert.

Dennoch lässt sich auch sagen, dass der Plot zwar gut zu verstehen ist, jedoch teilweise zu schnell und zu überladen wirkt. Stellenweise folgen die Sequenzen zügig aufeinander, die Protagonisten geraten in gefährliche Situationen und müssen sich durch Kampf, Flucht oder List aus der Situation befreien und kurze Zeit später geraten sie wieder in eine ähnliche Situation. Trotzdem kann ich eine klare Leseempfehlung für alle, die sich für den Themenbereich der Mythologie interessieren, aussprechen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 18gast; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 01.05.2018

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