Hekja, Tochter der Weltenfahrer

Schlagwörter

• Abenteuer
• Emanzipation
• Historisches

Teaser

Hekja ist zwölf, als die Wikinger ihr Dorf in Schottland überfallen und sie und ihren treuen Hund Snarf verschleppen. Als Sklavin dient sie Freydis, der Tochter Eriks des Roten. Durch ihren Mut und Widerspruchsgeist wird Hekja zur Vertrauten von Freydis und schließlich sogar von ihr adoptiert.

Beurteilungstext

Die Australierin Jackie French hat ein Buch für Mädchen geschrieben, in dem Überlieferungen über Freydis, die Tochter Eriks des Roten, eingearbeitet sind. In ihrem Buch beschreibt sie Freydis als eine Frau, die nicht zuhause bleibt, sondern mit auf große Fahrt und Beutezug geht. Sie ordnet sich nicht Bruder, Vater und Ehemann unter, sondern befehligt klug ein Schiff und führt ihr Anwesen in Grönland. Sie betreibt sogar den Aufbruch in das sagenumwobene "Vinland". Aber die Heldin des Buches ist Hekja, die einen verletzten Welpen, der getötet werden sollte, gesund pflegt. Von da an begleitet Snarf sie auf Schritt und Tritt. Als Hekja die fremden Schiffe am Horizont entdeckt, bleibt sie nicht auf den höher gelegenen Wiesen wie die anderen Mädchen, sondern läuft ins Dorf, um die Bewohner zu warnen. Sie kommt zu spät. Alle Bewohner, auch ihre Mutter, sind getötet. Sie kann sich nur durch schnelles Laufen retten, wird gefangen und als gute Läuferin nicht getötet sondern mitgenommen nach Grönland. Immer wieder kommt Hekja in Situationen, wo sie oder auch Snarf ohne zu überlegen sicher und mutig handelt. Damit verhält sie sich nicht wie eine Sklavin. Das Leben eines Sklaven ist den Wikingern nicht viel wert. Freydis jedoch erkennt Hekjas Mut. Hekja wiederum erkennt, dass Freydis nichts mit den mordenden Männern gemein hat, sondern versucht ihren eigenen Weg zu gehen. Als Sklavin muss sie Freydis folgen, auch nach "Vinland". Die freiheitsliebende Hekja folgt ihr schließlich aus Überzeugung. Diese Treue wird belohnt.
Die Leserin erfährt viel über mutige Frauen, über Treue, über Leiden, die durch Waffengewalt entstehen, aber auch über das Alltagsleben der Wikinger und besonders über das Alltagsleben der Frauen. Jackie French hat in Fußnoten immer wieder Begriffe erklärt, die heute nicht mehr bekannt sind, und am Ende eine historische Einordnung der Figuren vorgenommen. Es verwundert nicht, dass ihre Kinder- und Jugendbücher zahlreiche Preise bekommen haben.