Heimliche Rache

Autor*in
Mothes, Ulla
ISBN
978-3-939337-62-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
157
Verlag
SchenkDouble-U
Gattung
Krimi
Ort
Bad Soden
Jahr
2009
Lesealter
16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,90 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Brunos verkniffenes Kindermädchen vergiftet schleichend Brunos Mutter. Gemeinsam mit Jana kommt Bruno einer ungesühnten Gewalttat aus der Vergangenheit auf die Schliche. Die beiden Kinder geraten in größte Gefahr.

Beurteilungstext

“Heimliche Rache” ist ein sehr unheimlicher und bedrohlicher Thriller. Etliche der Protagonisten sind psychisch angeschlagen und damit für Kinder und Jugendliche kaum einzuschätzen. Vor allem Christa, Brunos Kindermädchen, lehrt nicht nur Jana, sondern auch die Leser das Fürchten. Sie ist eine Giftmischerin und Diebin, und als die Kinder sie enttarnen, will sie die beiden ermorden.
Die Analyse der diversen Gewalttaten in der Gegenwart und der Vergangenheit bleibt in den Ansätzen stecken. Wer ist Täter, wer Opfer? Wie sind die einzelnen Protagonisten, die nach- und nebeneinander über viele Jahrzehnte agieren, miteinander vernetzt? Das können die jungen Leser nicht überblicken.
Der Bezug auf historische Ereignisse ist verworren. Krieg und Flucht, die Gesellschaftsstruktur im Vorkriegs- deutschland, städtebauliche Entwicklungen, Christas Kindheit in den 80er Jahren, das alles spielt eine Rolle, ist aber in den Köpfen der Leser nicht so präsent, als dass sie die Zusammenhänge verstehen könnten.
Die Autorin hat eine komplizierte literarische Technik gewählt. Abwechselnd werden Ich-Erzählerin Jana und Tagebucheintragungen aus Christas Kindheit zitiert. Zudem erzählen sich die Protagonisten untereinander Geschehnisse, die weit in der Vergangenheit liegen. Vor lauter Ur-, Urur- und anderen Omas verliert man da schnell den Überblick.
“Heimliche Rache” hat eine schwer zu bestimmende Zielgruppe. Bruno und Jana sind in der “Kernerzählung” 12 Jahre alt. Jana und ihre Freundin schneiden da noch Modebildchen aus Zeitschriften aus, und Bruno wirft auf dem Spielplatz mit Sand nach kleinen Jungs. Diese Kinder agieren nicht altersgerecht. Selbst 12-jährige Leser würden sich mit ihnen nur schwer identifizieren können. Die in der Erzählung vorkommenden Straftaten sowie die von den Lesern mitzubringende Bildung und Lebenserfahrung legen aber sogar eine Zielgruppe nicht unter 16 Jahren nahe. Diese Jugendlichen sind sprachlich mit dem Text total unterfordert und können den Detektivspielchen von Jana und Bruno nichts mehr abgewinnen.
“Heimliche Rache” ist ein unausgewogen konzipiertes Buch, bei dem Thema, Erzähltechnik und Zielgruppe nicht zusammen passen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Spra.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Mothes, Ulla

Mothes, Ulla

Die Falle der Zeichnerin

Weiterlesen
Mothes, Ulla

Die Falle der Zeichnerin

Weiterlesen
Mothes, Ulla

Heimliche Rache

Weiterlesen
Mothes, Ulla

Die Falle der Zeichnerin

Weiterlesen
Mothes, Ulla

Heimliche Rache

Weiterlesen
Mothes, Ulla

Die Falle der Zeichnerin

Weiterlesen