Hasenlenz

Autor*in
Lembcke, Marjaleena
ISBN
978-3-7017-2066-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Hochleitner, Verena
Seitenanzahl
34
Verlag
Residenz
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
St. Pölten
Jahr
2010
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nach einem ungewöhnlich intensiven Traum wacht Hassu Hase voller Unruhe auf und will von seiner Mutter wissen, ob ein besonderer Tag sei, weil er sich und die Welt so intensiv wahrnehme. Mit der beiläufigen Bemerkung, das mache der Lenz, wendet sie sich anderem zu. Doch Hassu Hase will herausfinden, was das ist, der Lenz. Er macht sich auf und befragt die anderen Tiere.

Beurteilungstext

Die Grafik erinnert an Kartoffeldruck oder an Figuren bzw. Bilder, die Kinder aus buntem Papier ausschneiden und aufkleben. Blüten kehren symbolhaft auf fast allen Seiten wieder, ob in weiß an stilisierten Bäumen ohne Blätter oder in hellgrün auf dem dunkelgrünen Halstuch einer befragten Kuh. Es werden keine realistischen Szenarien gezeigt, wie an den Größenverhältnissen oder der Anordnung im Raum deutlich wird. Der beschriebene Charakter der liebenswerten Tiere kommt in der jeweiligen Reaktion auf die Fragen recht gut zum Ausdruck. Zugleich werden die Antworten oder das Verhalten in Großbuchstaben, die über die Doppelseite purzeln, aufgenommen, wie zum Beispiel das Rülpsen der Kuh als "RRÜÜLLPS". Ob das witzig oder als Leselerneffekt gemeint ist, erschließt sich jedoch nicht recht. In Schwarz-Weiß gehalten, findet man auch immer wieder auf den Seiten exotische Tiere, die im Text keine Rolle spielen. Möglicherweise sollen sie Freude beim Entdecken bereiten oder von den Lesern selbständig in die Geschichte eingebaut werden, wie zum Beispiel das Gürteltier, das anscheinend dem Gespräch zwischen Hassu und dem Pferd folgt.
Eher etwas für Erwachsene ist wohl die Typisierung der Tiere. Gattungsbezeichnungen werden statt individueller Namen verwendet. Nur Hassu Hase hat seinen an die Sprecher der Häschenwitze erinnernden, lautmalerischen Namen. Diese Typisierung geht in der Illustration einher mit beispielsweise einer durch ihr Hütchen alpenländisch anmutenden Kuh oder einem britisch im Karo-Pullover gestylten Pferd. Besonders die Rehe erscheinen fast schon als Karikatur. Deshalb ist fraglich, ob diese Art der Illustration kindliche Adressaten ansprechen kann.
Immerhin begleitet man als Kind vielleicht die Begegnungen selbst mit Interesse: Wen wird Hassu Hase treffen? Weiß denn niemand endlich die Antwort?
Allerdings mutet es übertrieben didaktisch und nur bedingt kindgerecht an, dass sich alles um die Erklärung der Bezeichnung "Lenz" dreht. Zumindest ist vielleicht die Situation, dass ein Kind etwas wissen will, was von Erwachsenen so beiläufig unverständlich geäußert wird, nachvollziehbar. Und natürlich soll es um mehr gehen als nur um das Wort, nämlich auch um das elementare Gefühl der Frühlingserfahrung. Dazu gibt es einige gute Ideen den Frühling wahrnehmbar zu machen wie das intuitive Erfühlen des Frühlings, das Stärkegefühl oder die intensiven Träume. Gefühltes Wissen wird insgesamt höher bewertet als Faktenwissen. Jedes Tier verbindet je nach seiner Natur etwas anderes mit dem "Lenz". Dabei liefert der Hasenvater die umfassendste und ausgesprochen ganzheitliche Beschreibung. Die ruft nun dem Hassu-Hasen auch endlich den Gegenstand seiner Träume wieder in sein Bewusstsein, nämlich ein Hasenmädchen. Er eilt davon dieses zu treffen, bevor nun eine eindeutige Antwort gegeben werden und das Wort "Frühling" fallen kann.
Dieses Ende mit dem Traum vom Hasenmädchen und der Begegnung mit ihm lässt das Buch doch eher als typisches Geschenkbuch für Erwachsene als für Kinder erscheinen. Für Erwachsene jedoch ist es ein raffiniert gemachtes und witziges Geschenk.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KH.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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