Happy Birthday Leonard Peacock

Autor*in
Quick, Matthew
ISBN
978-3-423-74006-7
Übersetzer*in
Krüger, Knut
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Nagel, Carla
Seitenanzahl
280
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Ein ungewöhnliches Buch über das Erwachsenwerden, die Verzweiflung der Teenager und darüber, wie wichtig es ist, geliebt zu werden.

Beurteilungstext

"Happy Birthday Leonard Peacock" wird aus der Ich-Perspektive einer emotionalen männlichen Hauptfigur erzählt. Ihr großes Thema ist die Andersartigkeit, mit der sich Leonard von seinem Umfeld unterscheiden will. Es ist sein Grundmotiv, mit seinem Leben zurechtzukommen. Der Beginn des Buches ist sehr ungewöhnlich, beschreibt es doch auf der ersten Seite, dass Leonard den Entschluss gefasst hat, an seinem 18. Geburtstag einen Mord-Selbstmord zu begehen.

Natürlich fragt man sich sofort, was in seinem Leben schief gelaufen ist, dass er sich keinen anderen Ausweg vorstellen kann. Was geht in ihm vor und bringt er es wirklich fertig sich zu töten? Bilder der Amokläufe in Amerika und auch deutschen Schulen kommen hoch. Obwohl diese Figur so viel Traurigkeit in mir weckte, hegte ich auch tiefe Sympathie für Leonard und erkannte mich selbst in ihm wieder. Denn eine übermächtige Melancholie und Traurigkeit überfällt jeden einmal in seinem Leben und lässt uns über unser bisheriges Leben und unsere Zukunft nachdenken. Einige kommen mit Erlebten besser zu recht, andere zerbrechen daran.

Stück für Stück erfährt man mehr von Leonards Sehnsüchten und von seinen Beweggründen. Geschickt verflechtet Quick die Geschichte mit Shakespeares Hamlet und den Geschehnissen des Holocausts. Die Geschichte um Leonard ist äußerst intensiv beschrieben. Die Tatsache, dass niemand ihm zum Geburtstag gratuliert und niemand ihn ernst nimmt, macht aus ihm eine tragische Figur. Die Handlung ist sehr bewegend beschrieben und schon nach wenigen Seiten kann der Leser sich gut in den Protagonisten, der die Erzählung aus seiner Sicht wiedergibt, hineinversetzen.

Die Erzählweise ist ein wenig skurril, denn Leonard beschreibt vordergründig die Geschichte, gibt aber mittels vieler kleiner Fußnoten weitere Details bekannt, die sich hinter seinen eigenen Worten ein wenig verstecken. So wird der Gedanke geweckt, dass Leonard mit seiner eigenen Entscheidung noch nicht im Einklang ist. Außerdem werden in den zusätzlichen Informationen Gefühle dargestellt, die in der tatsächlichen Handlung weniger verdeutlicht werden. Dadurch wird der Verdacht geschürt, dass sich hinter Leonards Verhalten eine schreckliche Vorgeschichte verbirgt. Nach und nach werden die kleinen und großen Geheimnisse offenbart und zeigen, wie viel er bereits in sich hinein gefressen hat und wie wenig Hilfe und Unterstützung ihm zu Teil wurden.

Meiner Meinung nach ein schwieriges Buch, das ich nicht unbedingt jedem Teenie empfehlen würde, das ich selbst mehrfach aus der Hand gelegt habe und das den Leser zwingt, sich mit Gewalt, Amokläufen, Rache und auch Liebesentzug auseinanderzusetzen. Ein Buch für erfahrene, politisch interessierte und stabile Jugendliche, mit denen man sich aber auf jeden Fall über dieses Buch unterhalten sollte.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von im; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 28.12.2016

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