Hannahs Reise oder Warum uns eine Kröte zum Wassersuchen in die Wüste schickt
- Autor*in
- Steingäßer, Jana
- ISBN
- 978-3-7512-0164-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 160
- Verlag
- Oetinger
- Gattung
- Sachliteratur
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2022
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Büchereididaktisches MaterialFachliteraturFreizeitlektüreVorlesen
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Gemeinsam mit ihren Kindern Hannah (10), Mio (12) und Frieda (7) reist Frau Steingässer nach Italien, Spanien, Marokko, Israel, Jordanien und Frankreich auf der Suche nach Wasser, dem Umgang mit ihm und seiner immensen Bedeutung. Ob mit dem Boot, dem Bus, zu Fuß oder zu Pferd, immer stellen die Kinder fest, nichts geht in unserem Universum verloren auch nicht das Wasser, aber die Qualität des Wassers verändert sich enorm.
Beurteilungstext
Alles beginnt mit der Behauptung Mios: „Wir alle trinken Krötenpinkel, irgendwann“ (S.8). Geschickt weckt Frau Steingässer die Neugier ihrer LeserInnen, die sich einerseits ekeln werden und gleichzeitig ist die Neugier geweckt. Aus der Sicht Hannahs, die stellvertretend für alle lesenden Kinder die Geschichte erzählt, macht Frau Steingässer den Wasserkreislauf sehr deutlich. Sehr anschaulich geht sie mit allen gemeinsam (Kindern und LeserInnen) zunächst auf eine Bootspaddelfahrt nach Italien auf den Tagliamento, der „König der Alpenflüsse“ genannt wird (S.13) Schnell machen sie die bittere Erfahrung, dass er im April nicht genug Wasser mit sich führt, um wie geplant bis Venedig zu fahren. Fehlender Regen, sich zurückziehende Gletscher = der Klimawandel führt dazu, dass der Fluss nicht genug Wasser hat. Dazu kommt, dass zu viel Wasser abgezweigt wird, um Felder mit Pflanzen zu bewässern, die eigentlich nicht zu dieser Jahreszeit dort wachsen würden. Auch in Spanien, der zweiten Etappe, werden riesige Erdbeerfelder bewässert, damit selbst im Winter der Markt mit Erdbeeren versorgt werden kann. Und selbst das Salzwasser der Meere, das ca. 97% des Wasserhaushaltes bindet und für den Menschen und die Landtiere ungenießbar ist, wird mehr und mehr verseucht. Müll, Unrat, ungefilterte Industrieabfälle usw. führen zur Vergiftung vieler Tiere und bedeuten häufig den Tod oder gar die Ausrottung. Der Weg über die Fische in unsere Nahrungskette wird sehr anschaulich beschrieben. Das Ergebnis ist eine „Plastiksuppe“, eine hohe Konzentration von Mikroplastik, die auch im menschlichen Blut weltweit nachgewiesen wurde. (S.41) Ebenso nachvollziehbar beschreibt Frau Steingässer die Reisen durch die anderen 4 Länder, immer auf den Spuren und der Bedeutung des Wassers. Das durchaus nicht nur interessante, lehrreiche und kurzweilige Buch ist außerdem spannend und lässt seine LeserInnen am Ende nicht mit der Erkenntnis der Klimalage allein. Die Autorin zeigt Wege auf, wie der/die einzelne sich engagieren kann und wie die eigene Lebensgestaltung Einfluss auf die Umwelt hat.
Ein sehr empfehlenswertes Sachbuch, das durch die vielen Fotos und die Schreibweise aus Hannahs Sicht an Authentizität gewinnt. Zukünftig wäre es wünschenwert, wenn auch ein Junge (der Sohn der Autorin z.B.) seine Sichtweise der Ereignisse im Wechsel mit einem Mädchen erzählen würde, um auch die männlichen Leser stärker anzusprechen.