Handschuh-Kid

Schlagwörter

• Freundschaft
• Musik

Teaser

Diese fantastisch gezeichnete Graphic Novel erzählt die Geschichte von Handschuh- Kid, einem musikalischem Genie, der von seinem "Onkel" ausgebeutet wird. Welche Rolle spielen die Handschuhe? Kann sich Kid sowohl vom Onkel als auch von dem krankhaften Drang, Klavier spielen zu müssen, befreien? Und will er das überhaupt?

Beurteilungstext

Wenn Kid am Klavier sitzt, spielt er wie besessen. "Musik fließt durch seinen Körper wie Elektrizität". Kid ist 9 Jahre alt, wird als sechsjähriges Wunderkind angekündigt, bekommt minimal zu essen, damit er nicht wächst und muss - stets eingesperrt - üben, üben, üben. Seine Lehrerin übt leise Kritik an dieser ausbeuterischen Gefangenschaft und wird vom Vormund entlassen. Kids eigene Kompositionen sind traurig. Nicht nur die Musikalität und Virtuosität sind besonders(die Übertreibungen hier machen Spaß), sondern auch die Handschuhe, die Kid niemals auszieht. Die scheinen nicht von dieser Welt zu sein.

Eines Tages tritt ein junger Einbrecher in sein Leben. Dieser ist der erste Freund, den Kid hat. Aber die gut gemeinte Fluchthilfe führt zu unerwarteten Reaktionen, Begegnungen und Erfahrungen.

Diese Graphic Novel ist in allen Schattierungen von Schwarz-Weiß-Tönen gezeichnet. Die teilweise doppelseitigen Bilder sind extrem ausdrucksstark. Der Text ist auf vielen Seiten eher spärlich.

Ist Hochbegabung Segen oder Fluch? Wer sich auf die Geschichte einlässt, wird auch auf sehr fantastische Welten und Erklärungen stoßen. Sehr real ist die Reaktion des Onkels auf das Verschwinden seines Wunderkindes: Wunderkinder sind austauschbar, denn es geht nicht um den Menschen, sondern um das Talent.

Fazit: Ein faszinierendes Buch.